Paris will mit der neuen Maßnahme den Lärm und die Unfälle reduzieren. Nicht jeder ist darüber glücklich.
In Deutschland wird darüber diskutiert, in Österreich wird darüber diskutiert, und in Paris wird es derweil gemacht: Tempo 30 in der Stadt.
Seit Montag gilt die reduzierte Geschwindigkeit fast flächendeckend. Nur ein paar wenige wichtige Straßen und die Stadtautobahn sind davon ausgenommen. Deshalb reichen auch ein paar wenige neue Schilder, um auf die Geschwindigkeitsbegrenzung hinzuweisen: Sie stehen an den großen Einfallsstraßen.
Die reduzierte Geschwindigkeit soll die Zahl an Unfällen um ein Viertel senken und der Verkehr soll leiser werden. Dabei galt laut Stadtverwaltung in Paris schon bisher Tempo 30 auf mehr als der Hälfte der Straßen.
Erfahrung mit solchen Maßnahmen gibt es bereits, denn Paris ist nicht die erste Stadt in Frankreich, die Autofahrer ausbremst. Auch in Grenoble und Lille gilt weiträumig Tempo 30.
Die Mehrheit der Pariser habe sich für das Geschwindigkeitslimit ausgesprochen, heißt es von den Verantwortlichen. Allerdings gibt es auch eine Umfrage unter den Bewohnern des Ballungsraums, die nicht so gut an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen sind. Dort sieht das Umfrageergebnis ganz anders aus, mehr als 60 Prozent lehnen das neue Limit ab.
Das neue Tempolimit ist nur eine Maßnahme von etlichen zur Eindämmung der Autolawinen in Paris. 52 Kilometer während der Corona-Epidemie eingerichtete Pop-Up-Radwege werden im Moment in dauerhafte Radspuren umgewandelt. In anderen Straßen müssen die Autos ganz den Fußgängern weichen, öffentliche Begegnungsflächen und Fahrradstellplätze werden geschaffen und Bäume und Gartenflächen gepflanzt.
Weitere Informationen
Bilanz nach den ersten Jahren Tempo 30 in Lille (Französisch)