Verfahren gegen mutmaßlichen 9/11-Drahtzieher geht weiter

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Von su mit dpa, AFP
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Zwanzig Jahre nach den Anschlägen vom 11. September ist das Verfahren gegen den mutmaßlichen Drahtzieher Chalid Scheich Mohammed, vor einem Militärsondergericht im US-Gefangenenlager Guantanamo wieder aufgenommen worden – nach einer Reihe von Verzögerungen, auch durch die Coronavirus-Pandemie.

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Zwanzig Jahre nach den Anschlägen vom 11. September ist das Verfahren gegen den mutmaßlichen Drahtzieher Chalid Scheich Mohammed, vor einem Militärsondergericht im US-Gefangenenlager Guantanamo wieder aufgenommen worden – nach einer Reihe von Verzögerungen, auch durch die Coronavirus-Pandemie. 

Er und vier weitere Angeklagte müssen sich vor einem neuen Richter für den Tod von 2.977 Menschen im World Trade Center, Pentagon und Shanksville, Pennsylvania, verantworten.

Clive Stafford, US-Menschenrechtsanwalt auf die Frage, warum das Verfahren so lange dauert:

"Was die Vereinigten Staaten leider getan haben – und ich spreche als Amerikaner – ist, dass wir unserem regulären Rechtssystem, das wir seit über 200 Jahren haben, nicht vertrauen wollten. Also schuf das Militär ein ganz neues System aus einem Guss und das ist so voll von riesigen juristischen Fehlern, dass sie am Ende einfach nicht mehr handlungsfähig sind".

9/11

Mitglieder des Terrornetzwerks al-Kaida hatten am 11. September 2001 drei entführte Flugzeuge in das World Trade Center in New York und in das US-Verteidigungsministerium in Washington gesteuert. Angeklagt ist auch Ramsi Binalshibh, der in der Hamburger Terrorzelle mit Mohammed Atta zusammenwohnte, dem Anführer der Todespiloten von 9/11.

Scheich Mohammed wurde 2003 in Pakistan festgenommen, dann vom US-Geheimdienst CIA verhört. Einem Bericht des US-Senats zufolge wurde er während der Verhöre gefoltert. Demnach wurde er allein 183 Mal dem sogenannten Waterboarding ausgesetzt. Dabei bekommt das Opfer einen Wasserstrahl auf das Gesicht, kann nicht mehr atmen und meint zu ertrinken.

2006 wurde er ins US-Gefangenenlager Guantánamo überstellt.

Bei einer Verurteilung droht den fünf Männern die Todesstrafe.

su mit dpa, AFP

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