Gewalt gegen die Ex: Boateng zu Geldstrafe von 1,8 Mio verurteilt

Jerome Boateng am 9. September vor dem Münchner Amtsgericht
Jerome Boateng am 9. September vor dem Münchner Amtsgericht Copyright Peter Kneffel/(c) Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Von Euronews mit dpa
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Der Fußballweltmeister von 2014 und langjährige Star des FC Bayern München hatte vor dem Amtsgericht München schwerwiegende Anschuldigungen seiner ehemaligen Lebensgefährtin zurückgewiesen.

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Nur eine Woche nach seinem Transfer nach Frankreich ist Ex-Fußballweltmeister Jérôme Boateng zwangsweise in seine ehemalige Heimat München zurückgekehrt. Und er wurde wegen Körperverletzung verurteilt.

Der 33-Jährige, der am 3. September einen Zweijahresvertrag beim französischen Erstligisten Olympique Lyon unterschrieben hat, musste sich vor dem Amtsgericht verantworten.

Am Abend wurde Boateng wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 1,8 Millionen Euro verurteilt. Diese entspricht 60 Tagessätzen von je 30.000 Euro.

Anne Leiding von der Staatsanwaltschaft München führte aus: "Die Staatsanwaltschaft wirft Herrn Boateng in ihrer Anklageschrift vor, eine gefährliche Körperverletzung in Tateinheit mit Beleidigung und eine weitere einfache Körperverletzung in Tateinheit mit Beleidigung. Da geht es um einen Vorfall aus einem gemeinsamen Urlaub mit seiner Lebensgefährtin aus dem Juli 2018."

Aus der Anklage geht hervor, dass Boateng die Frau im gemeinsamen Karibik-Urlaub geschlagen, geboxt, gebissen und zu Boden geschleudert haben soll. Außerdem habe er eine Glaslaterne nach ihr geworfen.

"Aggressiv und beleidigend"

Boateng wies die Vorwürfe vor dem Amtsgericht zurück. Seine Ex-Lebensgefährtin sei damals aggressiv und beleidigend geworden. Im Streit habe sie auf ihn eingeschlagen. Als er sie von sich habe wegschieben wollen, sei die Frau gestürzt.

Der Prozess gegen den Fußballprofi sollte eigentlich schon im vergangenen Dezember beginnen. Er war verschoben worden, weil ein Zeuge nach Angaben des Gerichts "coronabedingt am Erscheinen" gehindert wurde. Gegenüber mehreren deutschen Medien stuften die Anwälte Boatengs den Rechtsstreit als "privaten Sachverhalt" ein, der im Wesentlichen auf unbewiesenen Behauptungen Dritter beruhe.

Boateng war 2014 in Brasilien Weltmeister geworden und hatte seit 2011 für den deutschen Rekordmeister Bayern München gekickt. Sein gutes Image geriet dort allerdings nicht nur wegen des Prozesses ins Zwielicht. Zu Jahresbeginn beging seine Ex-Freundin Kasia Lenhardt Selbstmord. Zuvor hatte Boateng gegenüber der Bild gesagt, Lenhardt habe ihn erpresst.

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