Ostseepipeline Nord Stream 2 fertiggestellt

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Von Julika Herzog mit dpa
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Die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream 2 ist nach Angaben des russischen Gaskonzerns Gazprom fertiggestellt.

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Die umstrittene Ostseepipeline Nord Stream 2 ist nach Angaben des russischen Gaskonzerns Gazprom fertiggestellt. Am Freitagmorgen sei der Bau abgeschlossen worden, so Gazprom-Chef Alexej Miller.

Für Nord Stream 2 ist das mit mehr als anderthalbjähriger Verzögerung ein Durchbruch. Für den Betrieb der Leitung braucht es aber noch eine Zertifizierung der deutschen Behörden.

Erwartet wird, dass der russische Gasmonopolist Gazprom im Oktober das erste Erdgas durch die neue Pipeline liefert. Die Leitung soll künftig 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr von Russland durch die Ostsee nach Deutschland liefern. Damit können nach Angaben der Betreibergesellschaft 26 Millionen Haushalte versorgt werden.

Vor allem der Widerstand der USA, die Sanktionen gegen die Leitung androhten und auch verhängten, verzögerte den Bau, der Ende 2019 hätte beendet werden sollen. Die US-Regierung hatte kritisiert, Europa mache sich dadurch bei der Energieversorgung zu stark von Russland abhängig.

Auch die Ukraine - bisher wichtigstes Transitland für die russischen Erdgaslieferungen nach Europa- lehnt Nord Stream 2 ab. Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete es als "gefährliche geopolitische Waffe des Kremls". 

Russland und die Ukraine- das auf die Milliardeneinnahmen aus den Durchleitungsgebühren für den Gastransit angewiesen ist- sind tief zerstritten. Nach der Annexion der Krim durch Russland 2014 dauert ein militärischer Konflikt im von prorussischen Seperatisten kontrollierten Osten des Landes seit fast sieben Jahren an.

Berlin versprach, den Einsatz von Nord Stream 2 als politisches Druckmittel nicht zuzulassen. Eine deutsch-amerikanische Vereinbarung sieht vor, dass Russland mit Sanktionen belegt wird, sollte Wladimir Putin die Pipeline als geopolitische «Waffe» einsetzen.

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