Entspannung? Iran lässt Atomkontrolleure Kameras in Schuss bringen

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Von su mit dpa, AP, AFP
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Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) soll wieder Zugang zu ihren Aufzeichnungsgeräten zur Überwachung iranischer Atomprojekte bekommen.

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In den festgefahrenen Atomstreit mit dem Iran kommt offenbar etwas Bewegung. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) soll wieder Zugang zu ihren Aufzeichnungsgeräten zur Überwachung iranischer Atomprojekte bekommen. Das sei bei einem Treffen von IAEA-Chef Rafael Grossi und dem neuen iranischen Atomchef Mohammed Eslami in Teheran vereinbart worden, so die IAEA. Seit einigen Monaten war der Behörde mit Sitz in Wien der Zugang teilweise verwehrt worden.

Rafael Grossi, Generaldirektor der IAEA:

"Heute können wir ein sehr konkretes Ergebnis vorweisen, das mit dem kontinuierlichen Betrieb der Ausrüstung der Agentur hier zu tun hat. Das ist für uns unerlässlich, um der IAEA und der Welt die notwendigen Garantien und Informationen zu geben, dass alles in Ordnung ist."

Grossi war zum ersten Mal in Teheran, seit im Iran im August die neue Regierung übernommen hat.
Die Verhandlungen seien sehr konstruktiv, rein technisch und total unpolitisch gewesen, sagte Irans Atomchef Eslami. Nach seinen Worten wird der Iran der IAEA die Wartung ihrer Kameras und die Installation neuer Speicher erlauben, um so Videoaufnahmen der iranischen Atomanlagen weiter zu
ermöglichen.

Das Videomaterial soll jedoch weiterhin versiegelt und im Iran bleiben, betonte Irans Atomchef Eslami.
Der Iran hatte das Atomabkommen 2015 mit den drei europäischen Ländern sowie mit den Vereinigten Staaten, Russland und China abgeschlossen. Washington stieg 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen aus. Seither steht das Abkommen auf der Kippe.

Aus dem jüngsten IAEA-Bericht ging hervor, dass Teheran die Menge an bis zu 60 Prozent angereichertem Uran noch einmal aufgestockt und dabei immer leistungsfähigere Zentrifugen eingesetzt habe. Demnach hat das Land in seiner Anreicherungsanlage in Natans eine zweite Produktionseinheit in Betrieb genommen, um Uran mit einem Reinheitsgrad von 60 Prozent herzustellen. Für Atomwaffen wären 90 Prozent nötig. Im internationalen Atomabkommen ist eine Grenze von 3,67 Prozent festgelegt.

Damit verstößt der Iran weiterhin deutlich gegen Auflagen des Wiener Atomabkommens von 2015, das ihn am Bau einer Atombombe hindern sollte.

su mit dpa, AP, AFP

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