Frankreich-Wahl 2022: Pariser Bürgermeisterin will Präsidentin werden

Anne Hidalgo am Sonntag in Rouen
Anne Hidalgo am Sonntag in Rouen Copyright Michel Euler/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa
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Mit Hidalgos Kandidatur für die Sozialisten ist die französische Linke zunehmend gespalten. In den Umfragen vorn sind Präsident Macron und Rechtspopulistin Le Pen.

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Jetzt ist es offiziell: Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, will Frankreichs nächste Präsidentin werden. Die 62 Jahre alte Sozialistin gab am Sonntag ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im April 2022 bekannt - im nordfranzösischen Rouen, das als Hochburg der Sozialisten gilt.

Vorkämpferin für Umweltschutz

"Ich rufe alle Bürgerinnen und Bürger auf, die den Planeten retten wollen, die eine starke und gerechte Republik aufbauen wollen, die wollen, dass Frankreich als Nation wieder ein Vorbild wird. Lassen Sie uns gemeinsam aufstehen. Mit Mut, Entschlossenheit, Optimismus und Großzügigkeit wollen wir unseren Kindern eine gute Zukunft bieten", so Hidalgo in ihrer Rede.

Die Tochter eines Arbeiters und einer Näherin wurde in Spanien geboren. Seit 2014 ist sie Bürgermeisterin der Hauptstadt. Auf diesem Posten hat sie sich den Ruf einer Vorkämpferin für mehr Umweltschutz erarbeitet. Sie ließ die Fahrradwege ausbauen und führte fast flächendeckend Tempo 30 ein. 

Anne Hidalgo gibt ihre Kandidatur bekannt

In ihrer Rede sagte Hidalgo, ein Leitmotiv ihrer möglichen Amtszeit wäre Respekt vor dem Planeten und der Menschenwürde. Lehrern, Pflegekräften, Polizisten und Feuerwehrleuten stellte sie Lohnerhöhungen in Aussicht. Dem amtierenden Präsidenten Emmanuel Macron warf sie vor, die Gesellschaft gespalten zu haben. 

Macron und Le Pen in Umfragen vorn

In aktuellen Umfragen liegt Hidalgo bei etwa acht Prozent der Stimmen. Als aussichtsreichste Kandidaten gelten der amtierende Präsident Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Eine Stichwahl zwischen den beiden scheint zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlich.

Mit Hidalgos Kandidatur für die Sozialisten ist die französische Linke zunehmend gespalten. Ihr gegenüber stehen der Vorsitzende der Linksaußen-Partei "La France Insoumise" Jean-Luc Mélenchon und Fabien Roussel von den Kommunisten.

Arnaud Montebourg, Ex-Wirtschaftsminister und lange Mitglied der Sozialisten, will als unabhängiger linker Kandidat sein Glück versuchen. Und die Grünen wollen ihre Kandidatin oder ihren Kandidaten bald bekanntgeben.

Will Hidalgo in die zweite Wahlrunde kommen, muss sie wohl die Linken und Grünen hinter sich scharen - doch diese einst beschworene Idee einer Union der Linken scheint acht Monate vor der Wahl in Frankreich nicht mehr aktuell.

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