Katars Außenminister besucht Taliban-Regierung in Kabul

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Copyright Bernat Armangue/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa
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Der Außenminister und Vize-Regierungschef von Katar Mohammed bin Abdulrahman Al Thani hat als erster hochrangiger ausländischer Politiker die Regierung der Taliban besucht. Bislang hat kein Staat die Taliban-Regierung offiziell anerkannt.

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Der Außenminister und Vize-Regierungschef von Katar hat als erster hochrangiger ausländischer Politiker die Übergangsregierung der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan besucht. Bislang hat kein Staat die Taliban-Regierung offiziell anerkannt.

Mohammed bin Abdulrahman Al Thani traf sich mit dem amtierenden Regierungschef Mullah Mohammed Hassan Achund und forderte eine Beteiligug aller Parteien an der Macht und die Wahrung der Menschrechte.

Katar zählt zu den Ländern mit den engsten Kontakten zu den Taliban. Diese betreiben in Katars Hauptstadt Doha ihr politisches Büro, eine Art Außenministerium. Dort wurden auch die Verhandlungen zu dem Abkommen mit den USA geführt. Das kleine, aber einflussreiche Golf-Emirat tritt auch weiterhin als Vermittler auf.

Al Thani traf sich in Kabul auch mit dem früheren Vorsitzenden des Rates für Nationale Versöhnung, Abdullah Abdullah, und Afghanistans Ex-Präsidenten Hamid Karsai. "Wir haben Ansichten über die aktuelle Situation und Entwicklungen in Afghanistan und die Bildung eines inklusiven Systems ausgetauscht", twitterte Abdullah.

Die Taliban stehen vor einer schweren Wirtschaftskrise. Obwohl die Einfuhr von Rohstoffen und Treibstoff vor mehr als zwei Wochen wieder aufgenommen wurde, schnellen die Preise in die Höhe. Unter den Bürgern macht sich Unzufriedenheit breit.

Außerdem steht das Gesundheitssystem kurz vor dem Zusammenbruch. Das Land ist von externer Versorgung abgeschnitten, es fehlt an Personal, viele Fachkräfte sind aus dem Land geflohen. Die Beschäftigten haben Mühe, alle Patienten zu behandeln während sie auf ihr Gehalt warten.

In den USA wurde derweil der Abschied von zwanzig Jahren Krieg in Afghanistan gefeiert. Gleichzeitig wurden die 13 Soldaten geehrt, die bei dem Selbstmordanschlag am Kabuler Flughafen vor zweieinhalb Wochen getötet wurden.

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