Vorbild für Europa? "Grüner Pass" wird in Italien für alle Beschäftigten zur Pflicht

Eine Kundin zeigt ihren "Grünen Pass" am Eingang ihres Fitness-Studios vor, 6.8.2021
Eine Kundin zeigt ihren "Grünen Pass" am Eingang ihres Fitness-Studios vor, 6.8.2021 Copyright Cecilia Fabiano/LaPresse via AP, File
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Von Euronews mit dpa, AP
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In Italien dürfen Beschäftigte ab Mitte Oktober nur noch nach der 3G-Regel - also geimpft, genesen oder getestet - an ihrem Arbeitsplatz erscheinen.

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Italien wird als erstes Land in Europa seinen Grünen Pass für alle Beschäftigten des öffentlichen und privaten Sektors zur Pflicht machen. Beschäftigte dürfen demnach nur noch nach der 3G-Regel - also geimpft, genesen oder getestet - an ihrem Arbeitsplatz erscheinen. Anderenfalls drohen saftige Geldstrafen oder die Suspendierung vom Dienst.

Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza erklärte auf der Regierungssitzung:

"Wir sind zuversichtlich, dass die Ausweitung des Grünen Passes die Impfkampagne vorantreiben wird. Mit dem Beschluss werden wir das Netz aktiver Apotheken in unserem Land ausbauen, die in der Lage sind, Abstriche und Antigen-Schnelltests durchzuführen."

Schon im Mai hatte Italien eine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal eingeführt. Auch für Angestellte an Bildungseinrichtungen ist der Grüne Pass seit September Pflicht, eine Maßnahme, die landesweit heftige Proteste ausgelöst hatte.

Mit dem Schritt soll vor allem eins erreicht werden: die Impfkampagne noch vor dem Winter voranzubringen und so ein dramatisches Ansteigen der Fallzahlen zu verhindern. 75 Prozent der Bevölkerung über 12 Jahre ist inzwischen vollständig geimpft.

Euronews-Korrespondentin Giorgia Orlandi in Rom fasst zusammen: 

"Noch bleibt etwas Zeit bis zum 15. Oktober, wenn der Grüne Pass verpflichtend für Angestellte im öffentlichen und privaten Sektor wird. Es bleibt abzuwarten, wie die Impfgegner reagieren, ob sie sich entscheiden, weiter dagegen zu protestieren, wie sie es bereits getan haben, als der Pass für Lehrer:innen in Schulen zu Pflicht wurde. Vor allem werden wir sehen, ob andere europäische Länder dem italienischen Modell folgen werden."

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