Frankreich entschuldigt sich offiziell bei algerischen Harkis

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Von Euronews mit AFP, dpa
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Sie kämpften im Algerienkrieg an der Seite Frankreichs und wurden danach im Stich gelassen. Nun sollen die Harkis entschädigt werden.

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die sogenannten Harkis, algerische Hilfstruppen, die im Krieg gegen Algerien an der Seite Frankreichs gekämpft haben, um Verzeihung gebeten. Gleichzeitig kündigte er Reparationszahlungen an:

"Ich spreche den Kämpfern meine Dankbarkeit aus, wir werden es nicht vergessen. Ich bitte die verstoßenen Kämpfer und ihre Familien, die in den Lagern, den Gefängnissen und unter der Verleugnung gelitten haben, um Vergebung. Wir werden es nicht vergessen."

Ein Gesetz, das die Harki und deren Nachkommen entschädigen wird, soll noch in diesem Jahr verabschiedet werden. Für die Reparationszahlungen wird eine entsprechende Kommission ins Leben gerufen.

Die einstige Kolonialmacht Frankreich hatte die Unabhängigkeit Algeriens lange unterdrückt, due Situation gipfelte im Algerienkrieg zwischen 1954 und 1962.

Damals rekrutierte Frankreich rund 200.000 Harkis aus Algerien, die an der Seite Frankreichs in den Krieg zogen. Nach dem Krieg ließ Frankreich die Kämpfer allein - in Algerien wurden sie unterdrückt und angefeindet. Diejenigen, die nach Frankreich fliehen konnten, lebten unter menschenunwürdigen Bedingungen in Lagern.

Der Krieg mit Algerien, den Hunderttausende mit dem Leben bezahlten gilt als eines der dunkelsten Kapitel in der jüngeren Geschichte Frankreichs. Präsident Macron hatte sich zuletzt bemüht, die Aussöhnung voranzutreiben.

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