Angst vor gefährlichen Gasen auf La Palma: Lavamassen strömen ins Meer

Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma
Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma Copyright RTVE via EBU
Von Euronews mit DPA /AFP
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Laut Seenotrettung fließt die Lava seit Mitternacht (MESZ) ins Meer. Die kanarische Sicherheitsbehörde twitterte: "Wenn Sie draußen sind, suchen Sie sich einen sicheren Ort, um Zuflucht zu suchen."

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Mehr als eine Woche nach dem Vulkanausbruch auf der spanischen Kanareninsel La Palma haben glühende Lavaströme in der Nacht auf Mittwoch das Meer erreicht.

Experten befürchten, dass der Kontakt der Lava mit dem Meerwasser gesundheitsschädliche Gase freisetzen könnte. Deswegen war bereits zuvor eine Ausgangssperre für vier Ortsteile mit insgesamt etwa 300 Bewohnern aufrecht erhalten worden.

Die kanarische Sicherheitsbehörde twitterte: "Wenn Sie draußen sind, suchen Sie sich einen sicheren Ort, um Zuflucht zu suchen."

Laut Seenotrettung fließt die Lava seit Mitternacht (MESZ) ins Meer. Es wehe eine Südwind. Das Institut für Meereskunde twitterte weiter, man könne das Vordringen der Lava bis zum Fuß der Klippe sehen. Das zeigt auch ein im Internet veröffentlichtes Video. Als die Lava auf das Wasser trifft, scheint es zu Explosionen zu kommen.

Die Zeitung "La Vanguardia" berichtete, es habe sich, nachdem Lava und Gestein ins Meer gestürzt seien, eine 50 Meter hohe Pyramide aufgetürmt. Zuvor sei der Lavastrom in der Nähe der Gemeinde Tazacorte eine etwa 100 Meter hohe Klippe herabgestürzt.

Durch die schlagartige Abkühlung der Lava im Meerwasser bilden sich große Säulen aus Wasserdampf. Diese Gassäulen können gesundheitsschädlich für Augen, Lunge und Haut sein. Hatte der Lavastrom zu Beginn noch eine Geschwindigkeit von bis zu 700 Metern pro Stunde, bewegt er sich jetzt nur noch mit 100 bis 200 Metern pro Stunde Richtung Meer. Auf ihrem Weg hat die Lava Bananenplantagen zerstört, Gewächshäuser und Düngemittel sind in Flammen aufgegangen und hat dabei zeitweise eine Giftwolke verursacht.

An manchen Stellen erreichen Asche und Lava eine Höhe von 500 Metern. Der Ausbruch des Cumbre Vieja hat sich über eine Fläche von fast 200 Hektar ausgebreitet, etwa 570 Gebäude sind zerstört, weitere 1600 Gebäude sind bedroht. Aus Angst vor den Gasemissionen gilt für die Bewohner mehrerer Küstenstädte eine Ausgangssperre, niemand solle sich noch ausserhalb fester Unterkünfte aufhalten. Rund 6 500 Menschen wurden seit Beginn des Ausbruchs bereits evakuiert, am Dienstag wurde La Palma zum Katastrophengebiet erklärt.

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