COLD CASES: Serienmörder (59) von Paris gesteht und begeht Selbstmord

Viele ungeklärte Verbrechen sollen auf das Konto des Serienmörders gehen
Viele ungeklärte Verbrechen sollen auf das Konto des Serienmörders gehen Copyright Michel Euler/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
Copyright Michel Euler/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
Von Euronews mit AFP, AP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Der Mann wurde seit mehr als 30 Jahren für viele grausame Verbrechen gesucht - darunter die Vergewaltigung und den Mord an einer 11-Jährigen.

WERBUNG

Jahrzehntelang haben die Verbrechen eines berüchtigten Serienmörders die Pariser Kriminalpolizei in Atem gehalten. Es ist die Rede von den ältesten COLD CASES in der französischen Hauptstadt.

Nun hat offenbar ein 59 Jahre alter ehemaliger Militärpolizist gestanden, dass er der berüchtigte Mörder war. Doch der Mann, der als "Le Grêlé" - der Mann mit den Pockennarben - bekannt war, hat sich in le Grau-du-Roi in Südfrankreich das Leben genommen. Kurz bevor er zu Übereinstimmungen seiner DNA mit an mehreren Tatorten gefundenen Spuren befragt werden sollte.

Die DNA von François Vérove war an mehreren Tatorten gefunden worden. Die Morde und Vergewaltigungen hatten Paris zwischen 1986 und 1994 geschockt, wurden aber bis heute nicht aufgeklärt.

Mehreren Medienberichten zufolge hat der Familienvater in seinem Bekennerschreiben angegeben, dass er sich von der Polizei gesucht fühlte. Er erwähnte auch "frühere Impulse", aber dass er sich "in den Griff" bekommen und "seit 1997 nichts mehr getan" habe. Er gestand mehrere Morde, "ohne die Namen der Opfer oder die Umstände zu nennen".

Viele grausame Verbrechen

1986, nach der Ermordung der kleinen Cécile, wurde in den Medien ein Phantombild verbreitet, das einen etwa 25 Jahre alten, 1,80 m großen Mann mit braunem Haar und einer durch Aknespuren gezeichneten Haut zeigt.

Am Morgen des Mordes wurde er von mehreren Personen, darunter die Eltern des Mädchens und ihr Halbbruder, in der Lobby des Gebäudes gesehen.

Ein paar Minuten nachdem ihre Eltern gegangen waren, nahm Cécile den Aufzug, um zur Schule zu fahren. Ihr Angreifer stürmte dann wahrscheinlich von hinten auf sie zu, zwang sie, mit ihm in den Keller, um sie zu vergewaltigen und zu töten.

"Wir werden nie alle Verbrechen kennen, die Le Grêlé begangen hat", sagte Didier Saban, ein Anwalt, der die Familien der Opfer vertritt.

Der Polizist wird mit vier Morden und sechs Vergewaltigungen in Verbindung gebracht, aber die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass es noch Verbrechen mehr gab.

Ein freundlicher Familienvater?

François Vérove war ein verheirateter Familienvater, der inzwischen in Südfrankreich in der Nähe von Montpellier lebte. Ein Bekannter sagt von ihm, er "vermittelte nicht den Eindruck von jemandem, der böse ist". Er "war ziemlich nett", erinnert sich Patrick Idelman, der mit ihm zusammengearbeitet hat, als er für die Tageszeitung Midi Libre über die turbulente Lokalpolitik berichtete: "Er war ein interessanter Mensch, der Ideen zur Kommunalpolitik und sozialen Netzwerken hatte".

Während des Wahlkampfs für die Kommunalwahlen 2014 hatte François Vérove "das Büro des Bürgermeisterteams inne", erinnert sich Serge Aliot, ein ehemaliger Stadtrat: "Er war freundlich, er hat mir sogar ein Paar neue Motorradhandschuhe der Polizei geschenkt".

Seit Jahren waren die Ermittler auf der Spur des Mannes, der zwischen 1983 und 1994 sechs Vergewaltigungen und vier Morde begangen haben soll.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Serienmörder Charles Sobraj (78) - "Die Schlange" auf Netflix - ist zurück in Frankreich

Wende im Mordfall Malcolm X? Zwei Verurteilte vor Rehabilitierung

Massenmörder Anders Breivik probeweise auf freien Fuß?