3000 pädophile Täter in Frankreichs katholischer Kirche

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Die unabhängige Kommission wird am Dienstag ihren detaillierten Bericht vorlegen.

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In der katholischen Kirche Frankreichs hat es seit 1950 bis 2020 mindestens 3000 pädophile Missbrauchstäter gegeben. 

Zu diesem Schluss kommt eine unabhängige Untersuchungskommission aus Juristen, Ärzten, Soziologen und Theologen. Sie hatte den Auftrag, Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Geistliche zu untersuchen.

Die Zahl 3000 ist zahm, eine "minimale Schätzung", so der Leiter der Kommission Jean-Marc Sauvé. Die Zahl steht aber im Verhältnis zu einer Gesamtzahl von 115.000 Priestern oder anderen kirchlichen Würdenträgern im Zeitraum von 1950 bis 2020 in der katholischen Kirche Frankreichs.

Pierre d'Ornellas, Erzbischof von Rennes, sagt zu den Missbrauchsfällen: "Das ist sehr schmerzlich. Zunächst einmal wegen der Leiden der Opfer. Bezüglich der Täter, da schäme ich mich. Das ist ein Skandal. Ich verstehe so etwas nicht."

Als die Kommission vor zweieinhalb Jahren ihre Arbeit aufnahm, rief sie zu Zeugenaussagen auf, richtete eine Telefon-Hotline ein und erhielt bereits in den ersten Monaten Tausende von Anrufen.

Die Kommission untersuchte neben den Zeugen- und Opferaussagen Archivmaterialien von Kirche, Justiz, Polizei und Presse. Sie vergleicht auch Fälle des sexuellen Missbrauchs in anderen Institutionen und Vereinen. Der Bericht umfasst 2500 Seiten und schlägt auch Massnahmen zur künftigen Verhinderung solcher Vergehen vor.

Detaillierte Ergebnisse sollen am Dienstag veröffentlicht werden.

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