Großbritannien bewilligte weniger Fischfanggenehmigungen als beantragt. Frankreich beklagt Verstöße gegen das Austrittsabkommen.
Im Streit zwischen Frankreich und Großbritannien um die Nutzung von Fischfanggebieten sieht der französische Ministerpräsident Jean Castex jetzt vor allem die Europäische Kommission am Zug. Ende September waren französischen Booten von den britischen Behörden 75 Fangberechtigungen weniger bewilligt worden als beantragt. Die Regierung in Paris hatte daraufhin Vergeltungsmaßnahmen angekündigt.
„Es ist die Kommission, die die Einhaltung der Vereinbarung überwachen muss. Ich sage es auch vor der Nationalversammlung in aller Deutlichkeit: Die Kommission muss sich bewegen und strenger überwachen, dass Großbritannien die Zusagen einhält, die es gemacht hat“, so Castex.
Im Austrittsabkommen zwischen London und Brüssel ist unter anderem festgehalten, dass Fischerboote aus EU-Staaten auch weiterhin in manchen britischen Gewässern auf Fang gehen dürfen, allerdings muss ihnen dafür eine Genehmigung ausgestellt werden, die anerkennt, dass sie in den betreffenden Gebieten auch bereits vor dem britischen Austritt aus der Europäischen Union gefischt haben.