Gefahr im Herbst: Drohen Grippe + Corona-Welle?

RKI-Chef Lothar Wieler (links) und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)
RKI-Chef Lothar Wieler (links) und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Copyright Annegret Hilse/AP
Von Euronews
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Schon länger wird ein Anstieg der Grippe- sowie der Corona-Infektionen prognostiziert. Gesundheitsministerium, RKI und Stiko empfehlen zusätzlich zur Corona- dringend eine Grippeimpfung.

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Schon länger wird ein Anstieg der Grippe- sowie der Corona-Infektionen prognostiziert. Gesundheitsminister Jens Spahn, RKI-Präsident Lothar Wieler und der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko) Thomas Mertens empfehlen zusätzlich zur Corona- eine Grippeimpfung.

Spahn: Das Risiko für eine Grippewelle ist in diesem Jahr höher

Nach Angaben des RKI sehen Ärzte eine Grippewelle auf uns zurollen. Derzeit gebe es bereits eine Häufung von Atemwegsinfekten bei Minderjährigen. Besonders für vorerkrankte Kinder und Frühchen können die Atemwegserkrankungen gefährlich werden. 

"Das Risiko für eine Grippewelle ist höher als im letzten Jahr, da im letzten Jahr kaum eine Grippe dagewesen ist.", so Spahn auf der Pressekonferenz am Mittwoch.

Ärzte berichten davon, dass nun Infekte nachgeholt würden, die es wegen des Lockdowns im vergangenen Winter und Frühjahr nicht gegeben habe. Den Kleinen fehle es wegen mangelnden Kontakts mit bestimmten Krankheitserregern an  Immuschutz.

RKI-Chef Wieler erklärte, dass sowohl die Grippe als auch Corona Atemwegserkrankungen seien. Beide könnten bei schwere Verläufen im Krankenhaus enden. Auch die Grippeimpfung sei deshalb sehr wichtig und schütze vor schweren Erkrankungen. 

"Lassen sie sich gegen Grippe impfen, das ist kein harmloses Fieber", warnte Spahn. Der Bund habe reichlich Impfstoff besorgt, Ziel sei es, die Zahl von 22 Millionen Grippe-Geimpften im Vorjahr zu steigern. 27 Millionen Impfdosen würden zur Verfügung stehen.

Deshalb habe ich mich heute gegen Grippe impfen lassen. Ich will damit ein Zeichen setzen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am 6. Oktober 2021

Corona- und Grippe-Impfung an einem Termin beim Hausarzt möglich

Das RKI hatte in seinem jüngsten Bericht auch eine Zunahme der Corona-Infektionen vorhergesagt. Als Gründe nannte das RKI, dass es noch immer eine große Zahl ungeimpfter Menschen gebe und die Kontakte in Innenräumen im Herbst zunehmen würden.

Die Stiko hatte bereits im September eine Empfehlung herausgegeben, sich gegen Corona und die Grippe impfen zu lassen. Beide Impfungen können an einem Termin erfolgen.

Zunächst wurde ein 14-tägiger Sicherheitsabstand zwischen den Impfungen empfohlen, dieser wurde nun aufgehoben. "Es werden aber nicht beide Impfstoffe in eine Spritze aufgezogen, sondern eine am linken und eine am rechten Oberarm verabreicht", erklärte Stiko-Chef Mertens.

Es sei wichtig und vielleicht auch eine Motivation, dass man sich sowohl gegen die Grippe als auch gegen das Coronavirus beim selben Arztbesuch impfen lassen kann, so Spahn.

Coronatest ab 11. Oktober nicht mehr kostenlos

Wie bereits vor einiger Zeit beschlossen, sind die bisher kostenlosen Bürgertests ab dem 11. Oktober selbst zu bezahlen. Impfangebote habe es jetzt genug gegeben, sagte Spahn zur Begründung.

Wo die 3G-Reglel gilt, ist neben einem nachgewiesenen Immunschutz durch Impfung oder Genesung auch ein negativer Test möglich, um Einlass zu bestimmten Veranstaltumgen oder Räumen zu bekommen.

Für sensible Bereiche, also in der Schule, im Krankenhaus und in der Pflege wird es auch weiterhin kostenlose Coronatests geben, bekräftige Spahn. Aber für den Freizeitbereich eben dnicht mehr.

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums vom Dienstag sind 64,7 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, 68,2 Prozent haben eine erste Impfdosis erhalten. Bei den meisten eingesetzten Impfstoffen sind zwei Dosen für einen vollständigen Schutz nötig.

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