UN-Generalsekretär Antonio Guterres fordert die internationale Gemeinschaft auf, mehr Geld für Afghanistan bereitzutellen, um einen wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes abzuwenden.
Die radikalislamischen Taliban treffen Vertreter der Europäischen Union zu Gesprächen. Dabei geht es vor allem um eine internationale Unterstützung für Afghanistan.
Am Wochenende hatten die Islamisten erstmals seit der Machtübernahme persönliche Gespräche mit Vertretern der USA geführt.
Derweil forderte UN-Generalsekretär Antonio Guterres die internationale Gemeinschaft auf, mehr Geld für Afghanistan bereitzutellen, um einen wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes abzuwenden. Er kritisierte auch, dass die Taliban weiterhin keine Rechte für Frauen umgesetzt haben.
Laut den Vereinten Nationen sind rund 18 Millionen Menschen in Afghanistan - und damit die Hälfte der Gesamtbevölkerung - auf humanitäre Hilfe angewiesen. 93 Prozent der Haushalte haben nicht genug zu essen. Mehr als die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren ist von Unterernährung bedroht.
Die Grundversorgung steht nach UN-Einschätzung vor dem Zusammenbruch. Es drohe eine noch viel größere humanitäre Katastrophe, wenn die internationale Gemeinschaft es zulasse, dass Afghanistans Gesundheitswesen, die Banken und die Wirtschaft kollabieren.
Bei einer Geberkonferenz im September wurde dem Land zwar mehr als eine Milliarde Euro zugesagt - laut UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi sind davon aber erst 35 Prozent ausgezahlt worden. In dem Land wurden bereits 3,5 Millionen Menschen vertrieben, mehr als zwei Millionen Afghanen flüchteten in Nachbarstaaten.