Schüsse in Beirut: Mindestens sechs Tote nach Protesten

In Beirut bringt sich ein Mann in Sicherheit
In Beirut bringt sich ein Mann in Sicherheit Copyright Hassan Ammar/AP Photo
Von Euronews mit dpa
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In Libanons Hauptstadt Beirut sind bei Schusswechseln mindestens sechs Menschen getötet und 30 verletzt worden. Zuvor hatte es Proteste gegen die schleppende Aufarbeitung zur Explosion von Beirut im August 2020 gegeben.

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In Libanons Hauptstadt Beirut sind mindestens sechs Menschen und 30 weitere verletzt worden. Das teilte Innenminister Bassam Maulawi sowie das Rote Kreuz mit. Auf Videos waren Verwundete zu sehen sowie bewaffnete Männer bei Schusswechseln in Wohnvierteln.

Bei einer Demonstration gegen die schleppende Aufarbeitung zur Explosion von Beirut im August 2020 war es auf offener Straße zu Schüssen und teils schweren Feuergefechten gekommen.

Schüsse aus Gebäude unweit des Justizpalastes

Die Armee erklärte, auf jegliche Schützen das Feuer zu eröffnen. Laut Augenzeugen begann die Gewalt, als Unbekannte aus einem Gebäude nahe des Justizpalastes Schüsse abgaben.

Die Stimmung war am Vormittag sehr angespannt. Auf Videos waren blutende Menschen zu sehen und Scharen, die bei Schüssen über eine Kreuzung rennen und Schutz suchen. Sicherheitskräfte waren in großer Zahl im Einsatz und sperrten mehrere Straßen ab. Anwohner wurden aufgefordert, die Gegend zu meiden.

Amal und Hisbollah machen Druck auf Ermittlungsrichter Bitar

Zu den Protesten vor dem Justizpalast hatte die schiitische Amal-Bewegung aufgerufen, die enge Kontakte zur Iran-treuen Hisbollah pflegt. Sie wollen Druck auf Ermittlungsrichter Tarek Bitar ausüben, der die Untersuchung zur gewaltigen Explosion im August 2020 im Hafen von Beirut leitet. Dabei wurden mehr als 190 Menschen getötet und rund 6000 verletzt. Große Teile des Hafens und der anliegenden Wohngebiete wurden durch die Explosion massiv zerstört.

Anhänger von Amal und Hisbollah fordern, dass Bitar der Fall entzogen wird. Am Donnerstag wies ein Kassationsgericht einen Antrag zweier Ex-Minister zurück, Bitar abzusetzen - kurz darauf brauch die Gewalt auf der Straße aus. Wegen des Antrags lagen die Ermittlungen seit Dienstag auf Eis.

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