Kongsberg: Gewalttat wird als Terrorakt eingestuft

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Copyright Terje Bendiksby/NTB via AP
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Von Euronews mit dpa, NRK
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Polizei bezeichnet die Tat des 37-Jährigen Schützen als Terrorakt. Es gebe Hinweise auf eine Radikalisierung des Schützen.

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Die Gewalttat mit fünf Toten und zwei Verletzten in der norwegischen Kleinstadt Kongsberg wird als Terrorhandlung eingestuft. Das teilte die Polizei mit.

Es gebe Hinweise auf eine Radikalisierung des Schützen. Der festgenommene Verdächtige, der zum Islam konvertiert sei, war bereits im Fokus der Behörden.

"Wir haben bereits mitgeteilt, dass es sich bei dem Täter um einen 37-jährigen dänischen Staatsbürger mit Wohnsitz in Norwegen handelt", sagt der norwegische Polizeichef Ole Bredrup Saeverud. Man habe bereits früher mit dem Mann Kontakt aufgenommen, weil es Bedenken wegen einer Radikalisierung gab.

Täter war vorbestraft

Polizeianwältin Ann Irén Svane Mathiassen bestätigt dem norwegischen Rundfunk NRK, dass der Mann von Psychologen untersucht wird. Der 37-Jährige wurde im vergangenen Jahr zu einer sechsmonatigen einstweiligen Verfügung gegen zwei Familienmitglieder verurteilt, nachdem er gedroht hatte, eines von ihnen zu töten. Der Mann wurde im Jahr 2012 auch wegen Diebstahls und des Kaufs kleiner Mengen Haschisch verurteilt.

Die Tat hatte sich am Mittwochabend in der Innenstadt von Kongsberg, nahe Oslo, ereignet. Der mutmaßliche Schütze griff zahlreiche Menschen mit mehreren Waffen, darunter auch Pfeil und Bogen, an. Fünf Menschen wurden getötet, vier Frauen und ein Mann. Nach Angaben der Polizei sind die Opfer im Alter zwischen 50 und 70 Jahren. Außerdem wurden zwei Menschen verletzt.

Polizeibeamte wurden angegriffen

Der Täter habe sich über ein größeres Gebiet hinweg bewegt, teilten die Ermittler mit. Das Zentrum der Stadt war deshalb weiträumig abgeriegelt worden.

Der Polizei war um 18.13 Uhr von mehreren Personen gemeldet worden, dass sich ein Bewaffneter durch die Stadt bewege und mit Pfeil und Bogen auf Menschen schieße. Nur fünf Minuten später wurde er von einer Polizeipatrouille gesichtet. Die Beamten wurden jedoch mit Pfeilen beschossen und der Mann konnte fliehen. Die Polizei erklärte, es sei wahrscheinlich, dass die Opfer erst danach getötet wurden.

Der Angreifer konnte nach Polizeiangaben rund eine halbe Stunde nach dem ersten Notruf festgenommen werden.

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