"Staatsverbrechen": Proteste und Gedenken 60 Jahre nach Pariser Massaker an Algeriern

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Copyright Christophe Ena/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von euronews
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In Frankreich haben Hunderte mit Protesten an die blutige Niederschlagung des Protests von Algeriern am 17. Oktober 1961 erinnert.

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"Ein Staatsverbrechen", so die Anklage Hunderter Menschen, die in Paris und anderen französischen Städten an die blutige Niederschlagung algerischer Demonstrierender in Paris vor 60 Jahren erinnerten.

Auch die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und der algerische Konsul in Paris, Said Moussi, gedachten der Toten und Verletzten von damals. Erstmals legte auch der Pariser Polizeichef einen Kranz an der Brücke Pont Saint Michel nieder - die Polizei hatte bei der Niederschlagung der Demonstration vor 60 Jahren viele Algerier einfach in die Seine geworfen.

Am Samstag sprach Präsident Emmanuel Macron von unverzeihlichen Verbrechen, die unter der Autorität des damaligen Polizeichefs Maurice Papon geschehen sein. Opferorganisationen geht das nicht weit genug. Sie fordern eine Anerkennung als Staatsverbrechen.

Genaue Opferzahl bis heute nicht bekannt

Am 17. Oktober 1961 gegen Ende des Unabhängigkeitskrieges zwischen Algerien und Frankreich waren Tausende Algerierinnen und Algerier gegen eine nächtliche Ausgangssperre auf die Straße gegangen, die in Paris ausschließlich für Algerier galt.

Dutzende Menschen starben durch Polizeigewalt, über die genaue Zahl streiten sich Historiker bis heute. Offiziell war bisher von drei Toten die Rede.

Die Polizeigewalt der sogenannten "Schlacht von Paris" vom 17. Oktober 1961 wurde im postkolonialen Frankreich lange unter den Teppich gekehrt.

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