Zweiter Versuch in einem Monat: Militär putscht sich im Sudan an die Macht

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Von africanews
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General Abdel Fattah al-Burhan, hat die Entmachtung der zivilen Regierung im Sudan verkündet, Ministerpräsident Abdullah Hamduk sei von Militärs an einen unbekannten Ort verschleppt worden, nachdem er die Kooperation verweigert habe.

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Zweiter Versuch in einem Monat: Militär putscht sich im Sudan an die Macht

Tausende demonstrieren im Sudan gegen die Übernahme der Regierung durch die Armee. Der höchste Militärvertreter im Sudan, General Abdel Fattah al-Burhan, hat die Entmachtung der zivilen Regierung verkündet. Dies deutet auf einen Militärputsch, der zweite innerhalb eines Monats. Der Aufenthalt von Ministerpräsident Abdullah Hamduk, der gemeinsam mit al-Burhan eine Übergangsregierung geleitet hatte, ist ungeklärt. Hamduk sei von Militärs an einen unbekannten Ort verschleppt worden, nachdem er die Kooperation verweigert habe.

Internet, Mobilfunk und Teile des Festnetzes waren seit dem frühen Morgen nicht mehr erreichbar, in der Hauptstadt Khartum wurden Brücken- und Straßensperren errichtet. Im ganzen Land werde der Ausnahmezustand verhängt, sagte General al-Burhan während einer Fernsehansprache. Seit Monaten kommt es im Sudan immer wieder zu Protesten für politische und wirtschaftliche Reformen. Das Militär werde den Übergang zur Demokratie vollziehen, versprach der General. 

Der Griffnach der alleinigen Macht durch die Militärs kommt nicht gut an: Die EU, Frankreich und die USA verlangen die Freilassung des Ministerpräsidenten. Ein gewaltsamer Umsturz würde die demokratischen Bestrebungen des sudanesischen Volkes untergraben und sei vollkommen inakzeptabel.

Fast 30 Jahre wurde der Sudan von Omar al-Baschir regiert. Der Langzeit-Machthaber wurde im April 2019 durch monatelange Massenproteste und einen Militärputsch aus dem Amt getrieben. Militär und zivile Opposition einigten sich auf eine gemeinsame Übergangsregierung. Allerdings hat sich die wirtschaftliche Lage für viele Menschen nicht verbessert: nach Angaben der Vereinten Nationen sind die Preise für Lebensmittel und Treibstoff in den vergangenen Monaten in die Höhe geschossen. SeitMonaten kommt es im Land immer wieder zu Protesten.

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