Krimi um Krim-Schatz: Gericht in Amsterdam spricht Skythen-Gold der Ukraine zu

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Von su mit AFP
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Eine wertvolle Sammlung goldener Ausgrabungsstücke von der Krim-Halbinsel gehört nach der Entscheidung eines niederländischen Berufungsgerichts in die Ukraine. Die Ausgrabungsstücke waren kurz vor der Annektion der Krim durch Russland ausgeliehen worden.

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Eine wertvolle Sammlung goldener Ausgrabungsstücke von der Krim-Halbinsel gehört nach der Entscheidung eines niederländischen Berufungsgerichts in die Ukraine. Die als "Krim-Schatz" oder "Skythen-Gold" bekannte Sammlung solle dem ukrainischen Staat übergeben werden, entschied das Gericht in Amsterdam. Kiew begrüßte das Urteil, weil der Schatz damit nicht an die inzwischen von Russland annektierte Krim geht.

Dmytro Kuleba, Außenminister der Ukraine:

"Das Krim-Gold wird in die Ukraine heimkehren. Das ist ein großer Sieg. Wir werden nicht nur Museumsstücke zurückbekommen, sondern einen Teil unserer nationalen Identität - Relikte, die Tausende Jahre unserer Geschichte bezeugen."

Die Ausgrabungsstücke waren 2013/14 kurz vor der Annektion der Krim durch Russland für eine Ausstellung an das Bonner Landesmuseum und später an das Amsterdamer Allard-Pierson-Museum ausgeliehen worden. Vier auf der Krim gelegene Museen hatten ein Justizverfahren angestrengt, um die Rückkehr der Sammlung auf die Halbinsel durchzusetzen.

Ein niederländisches Gericht befand schon 2016, dass der Schatz zum Kulturerbe der Ukraine gehört, die Krim-Museen legten Berufung ein. Das könnte jetzt wieder passieren, beim Obersten Gerichtshof der Niederlande, so der Anwalt der Krimmuseen, Rob Meijer. Bis zu einer definitiven Entscheidung soll der Goldschatz im Allard-Pierson-Museum in Amsterdam bleiben.

Die Sammlung reicht vom zweiten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung bis zum Spätmittelalter, als die Krim an einem Kreuzungspunkt wichtiger Handelsrouten lag und vom nomadisches Reitervolk der Skythen bewohnt war. Die gaben ihren Toten Pferde, Gold und andere Schätze mit.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßte das aktuelle Urteil als "lang erwarteten Sieg" und "faire Entscheidung". "Wir bekommen immer zurück, was uns gehört. Nach dem Skythen-Gold werden wir die Krim zurückholen", schrieb er auf Twitter.

su mit AFP

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