Migranten an Belarus-Grenze: Polen erhöht Zahl der Soldaten auf 10.000

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Von Euronews mit dpa, afp
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Zuletzt hätten immer wieder Migranten versucht, gewaltsam den Grenzzaun zu überqueren. Viele harren seit Wochen in der Kälte aus.

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Polen will noch mehr Sicherheitskräfte an die Grenze zu Belarus schicken. Wegen des anhaltenden Andrangs von Migranten solle die Zahl der Soldaten auf 10.000 aufgestockt werden. 

Gewalt am Grenzzaun

Zuletzt hatten nach polnischen Angaben mehrere Dutzend Menschen versucht, gewaltsam über den Grenzzaun nach Polen zu gelangen.

Anna Michalska, Sprecherin des polnischen Grenzschutzes, erklärte: "Gestern Abend wurden zwei Soldaten der polnischen Armee ins Krankenhaus eingeliefert. Einer von ihnen war von Migranten mit einem Stein beworfen worden, der andere mit einem Ast. Sie sind nicht schwer verletzt und haben das Krankenhaus bereits wieder verlassen. Auch einige Grenzschützer wurden leicht verletzt, mussten aber nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Migranten waren sehr aggressiv. Ich möchte betonen, dass die Migranten die Grenze nicht überquert haben. Diese Versuche wurden unterbunden."

Menschen harren ohne Hilfe in Kälte aus

Die Angaben des Grenzschutzes lassen sich nicht unabhängig überprüfen, da Polen in der Grenzregion den Ausnahmezustand verhängt hat. Journalisten und Helfer dürfen nicht hinein. Mit den sinkenden Temperaturen wird die Lage für die Migranten immer schlechter, viele stecken seit Wochen an der Grenze fest - ohne Hilfsgüter, Decken oder ein Dach über dem Kopf.

Seit Monaten versuchen Menschen - meist aus dem Nahen Osten und Afrika - über Belarus in die EU gelangen. Der belarussiche Staatschef Alexander Lukaschenko lässt sie offenbar bewusst an die Grenze schleusen - als politisches Druckmittel und Vergeltung für EU-Sanktionen. Vergangene Woche hat die EU deshalb neue Strafmaßnahmen gegen Belarus verhängt.

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