Polen will die Anzahl seiner Streitkräfte mehr als verdoppeln. So wolle man sich vor allem vor Attacken aus Russland und Belarus schützen.
Polen hat angekündigt, die Zahl seiner Streitkräfte drastisch erhöhen zu wollen. Wie das Verteidigungsministerium bekanntgab, soll es künftig rund 250.000 Berufssoldaten geben. Bisher zählen die polnischen Streitkräfte 110.000 Berufssoldaten.
Der für Sicherheitsfragen zuständige Vize-Regierungchef Jaroslaw Kaczynski sagte, dieser Schritt sei nötig, weil sich die Sicherheitslage verschlechtere. Als Beispiele nannte er die "imperialen Ambitionen" der russischen Führung, die das Sowjetimperium wiederherstellen wolle.
"Wenn du Frieden haben willst, bereite den Krieg vor"
Außerdem verwies er auf die hybriden Attacken des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko. Dieser wird von Warschau und der EU beschuldigt, in organisierter Form Migranten an die EU-Außengrenze zu bringen.
Um mehr Angehörige für die Streitkräfte zu gewinnen, will Polen unter anderem einen freiwilligen einjährigen Militärdienst einführen.
Außerdem sollen die Beförderungsmöglichkeiten verbessert werden und finanzielle Anreize für einen längeren Verbleib bei der Armee geschaffen werden.
Polen geht seit Wochen mit teils großer Härte gegen Migranten vor, die über die belarussische Grenze ins Land gelangen wollen. Um dies zu verhindern, hat Warschau mit dem Bau eines provisorischen Zauns entlang der Grenze begonnen.