Nicht mehr zu überzeugen? 9 von 10 Ungeimpften wollen nicht

Auf einer Demonstration in Berlin am 28. August 2021.
Auf einer Demonstration in Berlin am 28. August 2021. Copyright Christophe Gateau/(c) Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Von Euronews mit dpa
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Die Corona-Infektionszahlen zeigen, der Winter naht. Doch eine Forsa-Studie zeigt, dass sich Millionen bislang Ungeimpfte wohl nur schwer umstimmen lassen werden.

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Die Corona-Infektionszahlen zeigen, der Winter naht. Gestern haben die Parteien der künftigen Ampel-Regierung darüber beraten, wie Millionen bislang ungeimpfte Menschen überzeugt werden können. Eine Forsa-Studie zeigt, dass sie sich nur schwer umstimmen lassen werden.

Eine große Mehrheit der Ungeimpften, nämlich 65 Prozent, wolle sich auch in den kommenden acht Wochen "auf keinen Fall" gegen das Coronavirus impfen lassen, ergab die bisher größte Befragung von Ungeimpften, die das Bundesgesundheitsministeriums in Auftrag gegeben hatte.

23 Prozent sagen eher nein. Nur fünf Prozent haben auf jeden Fall oder eher vor, sich in den kommenden zwei Monaten impfen zu lassen. Sieben Prozent sind noch unentschlossen.

Insgesamt wollen sich demnach fast neun von zehn Nichtgeimpften in Deutschland auch in den kommenden acht Wochen nicht gegen Corona impfen lassen.

69 % glauben, Corona sei ein Vorwand für mehr staatliche Kontrolle

In Deutschland sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts 66,5 Prozent der Gesamtbevölkerung voll geimpft. 69,3 Prozent haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Das RKI geht allerdings davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Meldedaten nahelegen.

Der Umfrage zufolge teilen 69 Prozent der Nichtgeimpften voll und ganz oder eher die Ansicht, Corona sei ein Vorwand für mehr staatliche Kontrolle. 80 Prozent halten die Grundrechtseingriffe für schwerwiegender als die Gefahr durch das Virus. 89 Prozent teilen die Auffassung, dass die Medien einseitig über Corona berichten.

Auf die Frage, warum sie sich bisher nicht haben impfen lassen, sagen 34 Prozent, sie hielten die verfügbaren Impfstoffe für nicht ausreichend erprobt. Es folgen als Gründe Angst vor Nebenwirkungen (18 Prozent), nach eigenem Ermessen handeln zu wollen und einen Impfzwang abzulehnen (16 Prozent) oder an der Sicherheit der Impfstoffe zu zweifeln (15 Prozent).

Meistgenannte Grund: Impfstoffe nicht ausreichend erprobt

Wenn sie aus verschiedenen möglichen Gründen auswählen können, teilen 89 Prozent voll oder eher die Ansicht, die Impfstoffe seien nicht ausreichend erprobt. 84 Prozent meinen, der Druck sei zu groß und sie wollten sich selbst entscheiden. 81 Prozent begründen ihre Entscheidung, sich bisher nicht impfen lassen zu haben, auch damit, dass die Regierung nicht ehrlich über Corona spreche. 52 Prozent meinen, eine Corona-Infektion wäre für sie nicht gefährlich. Dass sie bisher nicht dazu kamen, sagen nur drei Prozent.

29 Prozent der Nichtgeimpften geben an, dass ihre Impfbereitschaft noch abnehmen würde, wenn Ungeimpfte auf eine noch stärkere gesellschaftliche Ablehnung stoßen würden. Für 27 Prozent träfe dies zu, wenn statt der 3G-Regel überall im Freizeitbereich die 2G-Regel eingeführt würde - also Zutritt für Geimpfte und Genesene, nicht aber für Getestete. 21 Prozent würden sich noch weniger impfen lassen, wenn eine 3G-Pflicht am Arbeitsplatz eingeführt würde.

Besonders gering sind die Impfquoten in Sachsen (56,5 Prozent voll geimpft), Brandenburg (60,3 Prozent), Thüringen (60,4 Prozent), Sachsen-Anhalt (62,9 Prozent) und in Bayern (64,3 Prozent).

Die Erhebung erfolgte vom 29. September bis zum 10. Oktober 2021. Insgesamt wurden 3048 Personen ab 14 befragt, die die Corona-Schutzimpfung bislang nicht wahrgenommen haben.

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