Hongkongs Start-up-Ökosysteme auf den Dächern

Hongkongs Start-up-Ökosysteme auf den Dächern
Copyright euronews
Von Chris Burns
Diesen Artikel teilen
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die asiatische Metropole ist attraktiv für Gründer, vor allem aus Europa.

WERBUNG

Von Fintech bis hin zu Dachgärten - Start-ups und kleine bis mittlere Unternehmen (KMU) aus Europa sind ein wichtiger Bestandteil des wirtschaftlichen Ökosystems in Hongkong. In dieser Folge von Spotlight Hongkong präsentieren wir Ihnen einige Beispiele. Etwa ein Drittel aller Neugründungen und KMU in Hongkong stammen aus dem Ausland, mehr als die Hälfte davon aus Europa. Man profitiert vom strategischen Standort für Geschäfte in der Region.

In anderen Folgen haben wir darüber berichtet, wie die Stadt die Covid-Pandemie durch proaktives Vorgehen gemeistert hat. Für viele Start-ups, auch aus Europa, war das eine Chance.

Zum Beispiel hat das Unternehmen Rooftop Republic mehr als 70 Dachgärten in der ganzen Stadt geschaffen. Mitgründer Pol Fabrega erklärt, warum man gerade in Hongkong angefangen hat:

"Hongkong ist der perfekte Ort, um urbane Landwirtschaft zu betreiben, denn wir leben in einer futuristischen Stadt. Es gibt viele leere Dachflächen, die wir als fruchtbaren Boden für die Umwandlung in nicht nur grüne, sondern auch produktive Flächen ansehen. Dort kann man Lebensmittel anbauen und ein anderes Lebensmittelsystem für die Zukunft aufbauen. Hongkong ist perfekt!"

Auf dem Dachgarten der Metroplaza, einem Einkaufszentrum hier in Hongkong, gibt es Riesengemüse zu bestaunen. Man wollte einen Raum schaffen, der die Besucher dazu einlädt, sich mit dem Dachgarten und seinen Produkten zu beschäftigen. Die Riesengemüse-Skulpturen sind als Fotomotiv gedacht.  

Laut Pol Fabrega ist "Hongkong ein unglaublich dynamischer Ort. Die Stadt lebt vom Geschäft. Das erkennt man sofort, wenn man von außerhalb kommt. Unser höchster Dachgarten liegt derzeit im 67. Stock. Von dort hat man einen unglaublichen Blick auf Hongkong. Die Aussichten in Hongkong sind spektakulär."

Drehkreuz für Asien

Als globale Finanzmetropole und gut vernetztes Drehkreuz für Asien ist Hongkong die erste Wahl für viele europäische Start-ups. Nach Angaben der Europäischen Handelskammer in Hongkong sind 30 Prozent aller Neugründungen in Hongkong aus dem Ausland und 60 Prozent davon aus Europa.

"In einem Radius von fünf Stunden erreicht man den Großteil der asiatischen Bevölkerung", erklärt der Vorsitzende der Europäischen Handelskammer in Hongkong Frederik Gollob. "Man hat einen hervorragenden Zugang zum chinesischen Festland, insbesondere zur Greater Bay Area. Hongkong hat viel getan, um junge und kleine Unternehmen, Start-ups zu unterstützen mit Gründerzentren, guten Universitäten und staatlichen Förderprogramme, die gibt es reichlich."

Diese Start-ups und Jungunternehmen kommen aus ganz Europa. Das in der Slowakei ansässige Fintech-Unternehmen Vacuumlabs hat die Covid-Pandemie als Chance begriffen.

"Covid hat uns einen Kick gegeben, nicht nur wir sind gewachsen", erzählt Vacuumlabs-Geschäftsführer Michael Bruck. "Die Tatsache, dass die Finanzindustrie die Digitalisierung vorangetrieben hat und die Leute kein Papiergeld mehr anfassen wollten, ließ die Nachfrage nach unseren Dienstleistungen explodieren." Und von Hongkong aus habe man Zugang zu einer ganzen Region: "Heute hat nur etwa ein Drittel der Bevölkerung in Ländern wie den Philippinen ein Bankkonto. Aber zwei Drittel der Bevölkerung haben Mobiltelefone, und diese Menschen wollen an der digitalen Wirtschaft teilhaben. Daraus ergeben sich enorme Wachstumschancen für uns."

Neben der Unterstützung durch die Hongkonger Regierung helfen sich Start-ups und kleine Unternehmen gegenseitig. Vacuumlabs spielt dabei eine Vermittlerrolle: "Für ein FinTech-Startup in der Frühphase ist es sehr wichtig, schnell auf den Markt zu kommen. Wir können das beschleunigen. Wir können diesen Entwicklungsprozess beschleunigen", so Bruck.

Was machen all diese Berufstätigen in ihrer Freizeit?

In Hongkong gibt es viele Möglichkeiten, Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen.

"Ich liebe es, am Morgen laufen zu gehen", erzählt Gollob. "Manchmal gehe ich wandern. Wenn ich Zeit habe, gehe ich segeln. Das mache ich wirklich gern."

Es gibt viele Aktivitäten auf dem Wasser auch für Familien. Viele Möglichkeiten für einen Mini-Urlaub mitten in Hongkong.

Diesen Artikel teilen

Zum selben Thema

Vom Tauchen bis zum Kitesurfen: Ein Leitfaden für die Entdeckung des Roten Meeres

Hongkong zieht Hightech-Firmen an