Terroranschlag von Wien: "Am Ende bleibt es kalter Mord"

Österreichs Präsident Alexander Van der Bellen legt am 2. November eine Rose nieder.
Österreichs Präsident Alexander Van der Bellen legt am 2. November eine Rose nieder. Copyright GEORG HOCHMUTH/AFP
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Von Euronews mit dpa, ORF
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Ein Jahr nach dem Terroranschlag in der Wiener Innenstadt hat Österreich an die Opfer erinnert. Vier Menschen waren von einem IS-Anhänger erschossen und mehr als 20 verletzt worden.

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Ein Jahr nach dem Terroranschlag in der Wiener Innenstadt hat Österreich an die Opfer erinnert.

Ein 20-jähriger IS-Anhänger hatte am 2. November 2020 in einem belebten Ausgehviertel vier Menschen getötet und mehr als 20 verletzt, bevor er wenige Minuten später von der Polizei erschossen wurde.

"Es ist der Tag, an dem der Terror auch in Österreich seine Fratze gezeigt hat. Es darf, es wird dem Terrorismus nicht gelingen, uns zu spalten", sagte Österreichs Bundeskanzler Alexander Schallenberg auf der offiziellen Gedenkfeier in der Ruprechtskirche.

Der Anschlag ereignete sich ganz in der Nähe des Gotteshauses. Die Gedenkfeier wurde musikalisch von den Musikerinnen der Gruppe "Weil ma glaubn" begleitet. Sie hatten in der Stunde der Tat damals in der Ruprechtskirche geprobt. Der Täter wurde am Ruprechtsplatz von Einsatzkräften erschossen.

Kritik an den Sicherheitsbehörden

Präsident Alexander Van der Bellen sagte an die an die Sympatisanten und Unterstützer des Täters gerichtet: "Sehen Sie genau her, sehen Sie, was Sie getan haben. Sie können sich nicht hinter einer Ideologie verstecken, niemand kann das. Am Ende bleibt es kalter Mord. Und am Ende werden Sie dafür zur Verantwortung gezogen."

Nach dem Anschlag wurden den österreichischen Sicherheitsbehörden wurden Versäumnisse vorgeworfen. Der Täter war den Behörden als gewaltbereiter radikalisierter Islamist bekannt.

Der Mann mit mit österreichischem und nordmazedonischem Pass soll alleine gehandelt, aber zahlreiche Unterstützer gehabt haben. Vertreter der Opfer hatten wegen Ermittlungspannen Klagen angestrengt. Auf ihren Druck hin wurde ein Entschädigungsfonds von 2,2 Millionen Euro eingerichtet.

Gudrun. Nedjip. Qiang. Vanessa.

Der Bundespräsident nannte die vier Todesopfer beim Vornamen, gedachte aber auch der vielen, die bei dem Attentat physisch oder psychisch verletzt worden waren.

Einen Dank sprach Van der Bellen den Polizisten aus, besonders jenem Beamten, der bei dem Einsatz verletzt worden war, sowie seinem Retter, einem gebürtigen Palästinenser.

Auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hatte bei einer Kranzniederlegung am Vormittag im Beisein vieler Angehöriger die Zivilchourage in jener Nacht erwähnt.

"Es gab auch viel Solidarität in dieser Nacht. Solidarität in unserer Stadt, praktiziert von Menschen, die zufällig auch hier waren - ihnen geholfen haben, aus der Gefahrenzone, aus dem Kugelhagel herauszukommen. Ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben oder ihre Gesundheit haben sie anderen geholfen", sagte Ludwig.

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