Proteste und Festnahmen in Belgrad - Mladic-Graffiti sorgt für Kontroversen

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Während Mladic eine lebenslange Haftstrafe wegen Kriegsverbrechen verbüßt, leugnen einige Serben immer noch, dass er sich des Völkermordes schuldig gemacht hat und sehen ihn als Freiheitskämpfer

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In Belgrad musste die Polizei eine Menschenmenge auflösen, als Aktivisten versuchten, ein großes Wandgemälde des verurteilten bosnisch-serbischen Kriegsverbrechers Ratko Mladic zu übermalen.

Während Mladic eine lebenslange Haftstrafe wegen Kriegsverbrechen verbüßt, leugnen einige Serben immer noch, dass er sich des Völkermordes schuldig gemacht hat und sehen ihn als Freiheitskämpfer.

Ursprünglich wollten Mitglieder der Belgrader Jugendinitiative für Menschenrechte (YIHR) das Mladic-Bild übermalen. Die Polizei untersagte aber bereits im Vorfeld jegliche Kundgebungen im Umfeld des Graffitis. Das Verbot begründete die Behörde mit der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung. Die Menschenrechtler kritisierten, die Polizei würde die Verherrlichung von Kriegsverbrechern schützen.

Das Innenministerium gab bekannt, dass im Zusammenhang mit dem Protest und den Eierwürfen sechs Personen kurzzeitig festgenommen wurden. 

Das Mladic-Grafitti war Ende Juli aufgetaucht. Den ehemaligen Oberkommandierenden der bosnisch-serbischen Armee im Bosnien-Krieg (1992-1995) hat das Jugoslawien-Tribunal in Den Haag wegen Völkermords zu lebenslangem Gefängnis verurteilt. 

Von Mladic kommandierte Truppen töteten rund 8000 Männer und männliche Jugendliche aus der ostbosnischen Enklave Srebrenica.

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