Konflikt an EU-Ostgrenzen: Litauen errichtet "temporären" 30-Kilometer-Zaun

Konflikt an EU-Ostgrenzen: Litauen errichtet "temporären" 30-Kilometer-Zaun
Copyright Leonid Shcheglov/BelTA
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Von Euronews mit AP, dpa
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Bei einer Fallschirmjäger-Übung an der Grenze zu Polen sind zwei russische Soldaten durch einen "plötzlichen" Windstoß ums Leben gekommen. Auch Litauen wappnet sich jetzt gegen einen Ansturm von Menschen, die auf EU-Gebiet drängen.

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Gemeinsam mit russischen Einheiten haben belarussische Fallschirmjäger in der Nähe der Grenze zu Polen eine Übung abgehalten. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums kamen dabei zwei russische Fallschirmjäger ums Leben. Sie seien nach einem Windstoß auf dem Boden aufgeschlagen.

Der Grenzkonflikt zwischen Belarus und der Europäischen Union schwelt weiter. Medienberichten zufolge harren weiterhin Tausende Menschen auf belarussischer Seite aus, um auf EU-Gebiet zu gelangen.

Nch polnischen Angaben haben sich allein am geschlossenen Grenzübergang Kuznica 800 Menschen versammelt. Die Vereinten Nationen kritisierten, die Menschen dort seien instrumentalisiert worden.

UN-Sprecher Farhan Haq sagte in New York: "Unsere Botschaft an alle Parteien ist, dass die Menschen nicht instrumentalisiert werden dürfen, sie sind keine Spielfiguren, sie sind Menschen. Schließlich müssen ihre Grundbedürfnisse und ihre Grundrechte gewahrt werden."

Grenzzaun in Litauen

An der Grenze zwischen Litauen und Belarus werden die Befestigungen inzwischen nach polnischem Vorbild verstärkt. Die litauische Regierung erklärte, auf 30 Kilometern Länge sei ein temporärer Zaun errichtet worden. In der nächsten Woche würde sich ein weiteres, 37 Kilometer langes Teilstück anschließen. Man sei gut auf einen eventuellen Ansturm auf die Grenze vorbereitet, hieß es.

Bislang scheint der Andrang überschaubar. Nach Regierungsangaben hielt der Grenzschutz am Donnerstag 17 Menschen von einer illegalen Einreise nach Litauen ab. Nähere Angaben wurden nicht gemacht.

Die EU wirft dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko vor, Menschen aus Krisenregionen nach Minsk einfliegen zu lassen und anschließend an die EU-Grenze zu delegieren.

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