Ernüchterung nach COP26-Abschlusserklärung: "Der Anfang von etwas"

Podium in Glasgow gestürmt. Auf dem Plakat steht: "Das Klima ändert sich. Warum andern wir uns nicht?"
Podium in Glasgow gestürmt. Auf dem Plakat steht: "Das Klima ändert sich. Warum andern wir uns nicht?" Copyright Alastair Grant/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa, AP
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Die deutsche Umweltministerin Svenja Schulze sprach nach dem Ende des Weltklimagipfels COP26 in Glasgow von einem historischen Erfolg. Andere Kommentare fielen kritischer aus.

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Der COP26-Klimagipfel habe versagt. Mit dieser Feststellung fasste ein Aktivist, der mit einem Plakat auf die Rednerbühne in Glasgow stürmte, zusammen, was nicht wenige der Delegationen empfanden.

Kurz zuvor wurde die Abschlusserklärung auf Druck Indiens und Chinas in letzter Minute geändert. Ein Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohleverbrennung war danach vom Tisch. Der Abschied von der Kohle werde lediglich eingeleitet.

Während die deutsche Umweltministerin Svenja Schulze die Vereinbarung als historisch lobte, hatte COP26-Präsident Alok Sharma mehr erwartet: "Ich bin enttäuscht über das Ergebnis, aber wir haben ein historisches Abkommen über die Ziellinie gebracht. Ich wünschte, wir hätten den ursprünglichen Wortlaut beibehalten können. Aber wir haben eine Formulierung zur Kohle, wir haben eine Formulierung zum schrittweisen Ausstieg aus der Kohle. Und ich denke, dass sehr viele Menschen die Tatsache begrüßen werden, dass zumindest das erreicht worden ist."

Jennifer Morgan sagte als Generaldirektorin von Greenpeace International:_ "Ich denke, das Ergebnis ist bescheiden bis schwach. Aber es ist ein Signal für das Ende der Kohle. Das ist also eine gute Sache, aber sie trifft nicht den richtigen Zeitpunkt. Das 1,5-Grad-Ziel bleibt gerade noch in Sichtweite. Aber ich glaube nicht, dass die jungen Menschen auf der ganzen Welt einen weiteren COP wie diesen akzeptieren werden."_

Für den US-Gesandten John Kerry blieb das Glas in Glasgow eher halb voll als halb leer: "Kohle und der schrittweise Ausstieg aus der Kohle stehen in den Notizüchern, sie sind Teil der Entscheidung. Und man muss die Kohle auslaufen lassen, bevor man, Zitat, aus der Kohle aussteigen kann. Dies ist also der Anfang von etwas."

Der britische Regierungschef  Boris Johnson sprach als Gastgeber von beträchtlichen Durchbrüchen, an die man sich noch lange erinnern werde.

Das Ziel, die Erderwärmung bei 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu stoppen, wurde am Leben erhalten. Zugesagt wurden auch Finanzhilfen für ärmere Länder für deren Anpassung an die Folgen der Klimakrise.

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