Bewaffnete Migranten auf dem Weg in Richtung Polen?

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Copyright Oksana Manchuk/BelTA
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Von Euronews mit dpa
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Die Lage an der polnisch-belarusischen EU-Außengrenze ist angespannt. Es gibt Berichte, nach denen Migranten Waffen von belarussischen Soldaten angeboten worden sein sollen.

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**Die Lage an der polnisch-belarusischen EU-Außengrenze ist angespannt. Es gibt Berichte, nach denen Migranten Waffen von belarussischen Soldaten angeboten worden sein sollen. **

Euronews-Korrespondentin Valerie Gauriat habe am Grenzübergang Kuznica-Bruzgi am Montagmorgen gehört, dass einigen Migranten von belarussischen Soldaten Waffen angeboten worden sein sollen. Sie hätten sie auffordert, "die Grenze zu überqueren und nicht zu zögern, die Waffe zu benutzen, wenn sie von polnischen Kräften aufgehalten werden", so Valerie Gauriat. 

Nach Angaben der polnischen Polizei sollen sich am Grenzübergang in Kuznica mittlerweile rund 3.500 Menschen versammelt haben.

Eine Sprecherin des polnischen Grenzschutzes sagte, man rechne mit einem Versuch, die Grenze mit Gewalt zu überwinden. Auch der belarussische Grenzschutz berichtete am Mittag, dass eine "große Kolonne" sich in Richtung polnische Grenze bewege.

Heiko Maas ist gegen Aufnahme von Flüchtlingen

Die EU wirft dem belarusichen Machthaber Aleksander Lukaschenko vor, Migration als Waffe einzusetzen, um sich gegen die bestehenden Sanktionen der EU zu rächen. Am heutigen Montag haben die EU-Außenminister wegen der sich zuspitzenden Lage an der polnischen Grenze ein neues Sanktionsinstrument gegen Beteiligte an der Schleusung von Migranten nach Belarus beschlossen. 

Unter anderem sollen die Sanktionen gegen die staatliche belarussische Fluggesellschaft Belavia zum Einsatz kommen. 

Auch generelle  Überflugverbote oder die Verweigerungen von Landegenehmigungen im europäischen Raum könne man nicht mehr ausschließen, erklärte der geschäftsführende deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD).

Außerdem plädierte Maas dafür, keine der in Belarus festsitzenden Migranten in Deutschland aufzunehmen. Sie sollten in ihre Herkunftsländer zurückgeführt werden, sagte er am Montag nach Beratungen mit EU-Kollegen in Brüssel.

Lukaschenko sagt, Polen komme der Konflikt gelegen

Der balarussiche Machthaber Lukaschenko behauptet, Polen würde die Krise in seinem eigenen Konflikt mit Brüssel nutzen.

"Unsere Journalisten und andere haben Recht, wenn sie zu dem Schluss kommen, dass Polen diesen Konflikt braucht. Es gibt mehr als genug interne Probleme, Probleme mit der Europäischen Union - und schon gibt es Menschenansammlungen und sogar Schießereien an der Staatsgrenze. Wir wollen keinen Konflikt an unserer Grenze", so Lukaschenko.

Euronews-Korrespondentin Valerie Gauriat betont, dass es auch Berichte gibt, nach denen einige Asylsuchende "Nachrichten senden, in denen sie sich weigern, diesem Druck nachzugeben und alles tun, um Gewalt zu vermeiden."

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