Belarus: Wurden Migranten mit Tränengas ausgestattet? 3 Beamte verletzt

Belarus: Wurden Migranten mit Tränengas ausgestattet? 3 Beamte verletzt
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Von Euronews mit dpa, AP
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Migranten sollen, nach Aussage der polnischen Polizei, von der belarusischen Seite mit Knallgranaten und Tränengas ausgestattet worden sein.

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Die Stimmung am polnisch-belarussischen Grenzzaun ist zunehmend aufgeheizt. Am Dienstag haben polnische Sicherheitskräfte Wasserwerfer gegen die Migranten eingesetzt. Nach übereinstimmenden Berichten aus Polen und Belarus war auch von Tränengas die Rede.

Drei polnische Sicherheitskräfte verletzt

"Das ist Gas", ruft ein kurdischer Mann auf belarussischer Seite. "Dürfen sie das?" Vor allem junge, aggressive Männer sollen Grenzbeamte zuvor mit Steinen angegriffen haben, schreibt das Verteidigungsministerium in Warschau auf Twitter.

Wenn sie uns keine Blumen geben, geben wir ihnen auch keine. Wenn sie uns Gas geben, geben wir ihnen Steine.
Kurdischer Migrant am polnisch-belarussischen Grenzzaun

"Seit neun Nächten schlafen wir im Wald, in der Kälte und vor Hunger", sagt der Mann. "Wir warten darauf, dass Europa den Weg freigibt, aber sie lassen nicht zu, dass man uns hilft." Der Mann beklagt, dass Polen keine Organisation durchlasse, jemanden, der ihnen helfe.

Migranten von Belarus mit Knallgranaten und Tränengas ausgestattet?

Die Migranten seien von der belarussischen Seite mit Knallgranaten und Tränengas ausgestattet worden, sagte ein Sprecher der polnischen Polzei. Sie hätten die Beamten außerdem mit Steinen beworfen. Eine Grenzschutzbeamtin, ein Soldat und ein Polizist wurden demnach verletzt.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow, Russland steht nicht nur in diesem Konflikt an der Seite von Belarus, kritisierte Polen: "Das Verhalten der polnischen Seite ist absolut inakzeptabel. Tränengas, Wasserwerfern und Schüsse über die Köpfe der Migranten in Richtung Belarus - das alles zeigt, glaube ich, den Wunsch, ihre Handlungen zu verbergen."

Bereits am Tag zuvor hatte der balarussiche Machthaber Lukaschenko behauptet, Polen würde die Krise in seinem eigenen Konflikt mit Brüssel nutzen.

Tausende von Migranten hatten die Nacht bei eisigen Temperaturen in der Nähe des Grenzübergangs Kuznica-Bruzgi verbracht und versucht, in die Europäische Union zu gelangen.

Mittlerweile soll sich die Situation nach den Auseinandersetzungen in Kuznica wieder beruhigt haben. Die seien Menschen wieder in ein Zeltlager ein paar hundert Meter weiter an der Grenzlinie zurückgekehrt.

Die Auseinandersetzungen waren polnischen Angaben zufolge nach zwei Stunden beendet. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen, da Polen keine Medien für eine Berichterstattung aus der Grenzregion zulässt.

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