Hat Alec Baldwin am Set seines Films "russisches Roulette gespielt"?

Mamie Mitchells war verantwortlich für das Drehbuch bei Balwins Film Rust und stand neben der Kamerafrau, als diese getroffen zu Boden fiel.
Mamie Mitchells war verantwortlich für das Drehbuch bei Balwins Film Rust und stand neben der Kamerafrau, als diese getroffen zu Boden fiel. Copyright Richard Vogel/AP
Von Alexandra Leistner
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Eine Angestellte vom Filmsets, an dem eine Kamerafrau mit einer Requisitenpistole erschossen wurde, hat schwere Vorwürfe gegen Alec Baldwin erhoben. Baldwin war bei dem Film "Rust" Produzent und Hauptdarsteller.

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Eine Set-Mitarbeiterin von Alec Baldwins Film "Rust" hat den US-Schauspieler und Produzenten angeklagt. Ende Oktober war beim Dreh des Westerns in den USA eine Kamerafrau (Director of Photography) durch eine Requisitenwaffe tödlich verletzt worden. Baldwin selbst hatte die Waffe abgefeuert.

Die Skript-Beauftragte Mamie Mitchell wirft Baldwin vor, "russisches Roulette gespielt" zu haben, als er mit einer Waffe hantierte, ohne die in der Filmindustrie geltenden Sicherheitsvorschriften zu beachten. Mitchell hatte den Notruf abgesetzt, nachdem Halyna Hutchins getötet und der Regisseur Joel Suza verletzt wurde.

"Die Ereignisse, die dazu führten, dass Herr Baldwin eine geladene Waffe bediente, resultieren nicht aus einfacher Fahrlässigkeit. Im Gegenteil, aus unserer Sicht spielte Herr Baldwin russisches Roulette, als er eine Waffe bediente, ohne sie vorher zu überprüfen und ohne dass die Waffenmeisterin dies in seiner Anwesenheit tat", so die Anwältin von Mitchell, Gloria Allred, auf einer Pressekonferenz in Los Angeles. Baldwins Verhalten und das der Produzenten von Rust sei gefährlich gewesen.

In Mitchells Anklage heißt es zudem, dass an dem Tag, an dem es zu dem Tod der 42 Jahre alten Halyna Hutchins kam, keine Szenen mit Revolvern geplant gewesen seien.

"Das stand nicht im Drehbuch. Warum es passiert ist, obwohl es nicht im Drehbuch stand, müssen wir erst noch herausfinden. Wir haben einige Informationen, aber ohne sie bestätigt zu haben, wollen wir sie nicht veröffentlichen oder darüber spekulieren, aber eines ist sicher: Diese Waffe hätte nicht abgefeuert werden dürfen", sagte Allred.

Im Rahmen der Pressekonferenz erzählte Mitchell unter Tränen, wie sie den Unfall erlebte. Sie hatte neben Hutchins gestanden, als diese zu Boden fiel. "Ich durchlebe die Schießerei und das Geräusch der Explosion der Waffe immer wieder", sagte sie.

Bevor der Dreh begann, hatte ein Kamerateam wegen der Produktionsbedingungen und -probleme, darunter Sicherheitsbedenken, aus Protest die Arbeit niedergelegt.

Im Rahmen der Ermittlungen sagte auch die Bezirksstaatsanwältin von Santa Fe, Mary Carmack-Altwies, sie sei besorgt über Sicherheitsmängel.

Nach dem Tod der Director of Photography hatte Baldwin auf Twitter gesagt, es gebe keine Worte, für den Schock und die Trauer angesichts des tragischen Unglücks.

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