Kroatien-Krieg: 30 Jahre Massaker von Vukovar

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Von Euronews mit dpa
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Das Massaker von Vukovar gilt als eines der schwersten Kriegsverbrechen im Kroatien-Krieg. Am 18. November jährt sich der Fall der Stadt zum 30. Mal.

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Das Massaker von Vukovar gilt als eines der schwersten Kriegsverbrechen im Kroatien-Krieg. Am 18. November jährt sich der Fall der Stadt zum 30. Mal.

In Vukovar im Osten Kroatiens haben mehrere tausend Menschen des Falls der Stadt im Krieg gegen Serbien vor 30 Jahren gedacht. 

Die Menschen zogen vom städtischen Krankenhaus durch die Stadt zur Gedenkstätte Ovcara außerhalb von Vukovar. Angeführt wurde der Marsch von Mitgliedern der Regierung, darunter Kroatiens Präsident Zoran Milanovic, Ministerpräsident Andrej Plenković und das bosnische Mitglied des dreiköpfigen Staatspräsidiums von Bosnien und Herzegowina Šefik Džaferović. 

Im Kroatien-Krieg wurde Vukovar drei Monate lang belagert. Das Massaker um den 18. November gilt als eines der schwersten Kriegsverbrechen im Unabhängigkeitskrieg Kroatiens gegen das von Serbien dominierte Rest-Jugoslawien zwischen 1991 und 1995.

Schlimmstes Massaker

Einheiten der serbisch kommandierten Jugoslawischen Volksarmee (JNA) hatten in den Tagen nach dem 18. November 1991 mehr als 200 Zivilisten in Vukovar getötet.

Sie hatten die Menschen zunächst im Krankenhaus gefangen gehalten und dann zum Landwirtschaftsbetrieb Ovcara verschleppt.

Nur wenige der Verantwortlichen wurden gerichtlich verurteilt. Bei den Kämpfen um Vukovar kamen insgesamt 2.717 kroatische Soldaten und Zivilisten ums Leben oder gelten als vermisst.

Viele wollen weg aus Vukovar

Vukovar liegt an der Donau, die hier die Grenze zu Serbien bildet. Es galt stets als multi-ethnische Stadt, ein Drittel der Bewohner:innen sind Serben. Die im Krieg von der JNA völlig zerstörte Stadt wurde inzwischen wieder aufgebaut. Dennoch kehrten ihr in den vergangenen zehn Jahren 20 Prozent der Bewohner:innen den Rücken. 

Nationalistisch gestimmte Kroaten huldigen ihr wegen ihres Schicksals im Jahr 1991 als "Heldenstadt", die konservative Regierung von Ministerpräsident Andrej Plenkovic ließ sie per Gesetz zum "Ort außerordentlicher Ehrfurchtsgebietung" erklären.

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