Mysteriöses Verschwinden von Peng Shuai: WTA droht mit Rückzug aus China

Doppel-Spezialistin Peng Shuai in Aktion
Doppel-Spezialistin Peng Shuai in Aktion Copyright Michel Euler/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews mit dpa
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Der Tennis-Weltverband der Damen WTA zieht einen Boykott von Turnieren in China in Betracht, sollte es keine Aufklärung über das Schicksal von Peng Shuai geben. Die 35-Jährige verschwand vor rund zwei Wochen aus der Öffentlichkeit.

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Der Fall der verschwundenen Tennisspielerin Peng Shuai aus China zieht mittlerweile weltweit Kreise. Die Spielerinnen-Organisation WTA drohte mit einem Rückzug der Tennistour aus China, sollte die Regierung in Peking kein Licht ins Dunkel bringen.

Die 35-Jährige verschwand von der Bildfläche, nachdem sie Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen den früheren chinesischen Vizeregierungschef Zhang Gaoli gerichtet hatte. Seitdem ist die Suche nach ihrem Namen im chinesischen Internet geblockt. 

Das chinesische Außenministerium verweigerte eine konkrete Auskunft. Ein Sprecher des Außenministeriums, Zhao Lijian, sagte bei einer Pressekonferenz in Peking: "Meine Antwort ist sehr einfach. Dies ist keine diplomatische Angelegenheit. Der Situation, die Sie angesprochen haben, bin ich mir nicht bewusst."

Kommt es zum WTA-Boykott?

WTA-Chef Steve Simon forderte einen unabhängigen und nachprüfbaren Beweis, dass Peng Shuai in Sicherheit sei. Eine vom chinesischen Fernsehen an Simon gerichtete E-Mail, die die Chinesin verfasst haben soll, stufte der WTA-Chef als wenig glaubwürdig ein. Simon drohte deshalb mit einem mkompletten Rückzug der WTA-Tour aus China. Dort wurde allerdings wegen der Pandemie seit zwei Jahren kein Profiturnier mehr ausgetragen. Trotzdem gilt das Land als potenziell attraktiver Tennis-Markt.

Die Ungewissheit hat Tennisstars weltweit beunruhigt. Serena Williams schrieb, sie sei am Boden zerstört und schockiert: "Ich hoffe, sie ist sicher und wird so schnell wie möglich gefunden. Dies muss untersucht werden, und wir dürfen nicht schweigen."

Die frühere Spitzenspielerin Julia Görges aus Deutschland äußerte sich ähnlich und forderte "Antworten".

In Peng Shuais Beitrag im Sozialen Netzwerk Weibo hieß es unter anderem, die Tennisspielerin habe inklusive Unterbrechungen über zehn Jahre hinweg ein Verhältnis mit Politiker Gaoli gehabt. Die Echtheit des mittlerweile gelöschten Beitrags konnte nicht verifiziert werden.

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