Plötzliche Kehrtwende: Brasilien will Abholzung des Amazonas-Regenwaldes stoppen

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Von Euronews mit AP, AFP
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Seit dem Präsident Jair Bolsonaro das Land regiert, erreicht die Zerstörung des Regenwaldes jährlich neue Rekorde. Nun soll gegengesteuert werden.

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Brasilien will der Abholzung des Amazonasregenwaldes den Kampf ansagen. 

Seitdem Präsident Jair Bolsonaro das Land regiert, erreicht die Zerstörung des Regenwaldes jährlich neue Rekorde. Allein in den vergangenen zwölf Monaten verschwanden 13.000 Quadratkilometer des Waldes, der meist für Weideflächen und den Handel mit Holz gerodet wird.

Auf dem Klimagipfel COP26 hat sich Brasilien der Verpflichtung angeschlossen, die Abholzung bis 2030 zu stoppen, um den Klimawandel aufzuhalten. Dagegen soll ab sofort mit aller Härte vorgegangen werden, hieß es auf einer gemeinsamen Pressekonferenz des Umwelt- und des Justizministeriums.

Brasiliens Umweltminister Joaquim Leite versichert, dass der aktuelle Trend den jüngst veröffentlichten Daten zu wider läuft:

"Die Zahlen, die heute vorgestellt wurden, sind gestiegen. Sie spiegeln nicht die Maßnahmen der vergangenen Monate wider, als wir wesentlich präsenter waren und in denen nationale Behörden zusammen mit den Lokalverwaltungen in 23 Gemeinden dauerhaft aktiv waren. Diese Zahlen sind eine Herausforderung für uns, und wir müssen energischer gegen diese Verbrechen vorgehen. "

Eine Erklärung, warum die jüngsten Daten erst nach dem Ende der Klimakonferenz in Glasgow veröffentlicht wurden, bleibt Brasiliens Regierung allerdings schuldig.

Der Justizminister erklärte, dass man die veröffentlichten Zahlen nun genauer analysieren wolle: "Wir müssen die Zahlen etwas besser verstehen. Wir werden diese Daten genau anschauen, um die Probleme zu finden. Ob es eine Art legale Abholzung gibt, was legal und was illegal ist. Was die Einschränkungen sind und wer dafür verantwortlich ist."

Die Abholzung des Amazonasregenwaldes hat zwischen 2020 und 2021 um 22 Prozent zugenommen. Umweltaktivist:innen sprechen von einem Skandal.

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