Gewalt im Fußball in Frankreich: 6 Monate auf Bewährung wegen Flaschenwurf gegen Payet in Lyon

Nach dem Flaschenwurf gegen Dimitri Payet in Lyon im Groupama Stadion
Nach dem Flaschenwurf gegen Dimitri Payet in Lyon im Groupama Stadion Copyright Laurent Cipriani/Associated Press
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Von Euronews mit AP, AFP
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An diesem Dienstag haben sich gleich drei Minister in Paris mit der Gewalt in französischen Fußballstadien befasst - und das Urteil gegen den Werfer der vollen Wasserflasche ist gefallen.

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Der 32-Jährige, der am Sonntag in Lyon dem Fußballspieler von Marseille Dimitri Payet eine volle Wasserflasche an den Kopf geworfen hatte, ist zu sechs Monaten Haft auf Bewährung und fünf Jahren Stadionverbot verurteilt worden.

Das Ligue-1-Spiel zwischen Lyon und Marseille im Groupama-Stadion war nach dem Flaschenwurf zunächst unterbrochen und erst zwei Stunden später abgebrochen worden. Der Vorfall hat eine heftige Diskussion über Gewalt im französischen Fußball ausgelöst.

Laurent Cipriani/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
Marseilles Mittelfeldspieler Dimitri Payet nach dem Flaschenwurf in LyonLaurent Cipriani/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.

Die kommenden Spiele in Lyon - oder zumindest das am 8. Dezember - müssen als Geisterspiele ohne Publikum stattfinden. Erst danach wird über eine definitive Strafe für den Klub entschieden.

Auch Dimitri Payet, der 34-jährige Kapitän von Olympique de Marseille, hatte gegen den Flaschenwerfer Klage eingereicht.Während der Präsident von Olympique Lyonnais, Jean-Michel Aulas, von einem Einzelfall ausgeht, haben sich an diesem Dienstag gleich drei Minister mit dem Problem befasst. In Paris trafen die Sportministerin Roxana Maracineanu, Innenminister Gérald Darmanin und Justizminister Eric Dupont-Moretti mit Vertretern der französischen Fußballverbände zusammen. Die Sportministerin hatte schon zuvor Gewalt wie den Flaschenwurf, der den Mittelfeldspieler Dimitri Payet niederstreckte, als nicht tolerierbar verurteilt. Bei den Beratungen wurden strengere Kontrollen der Zuschauerinnen und Zuschauer erörtert.

Innenminister Darmanin sprach sich auch dafür aus, die Minderheit, die die Show des schönen Fußball, verderbe, aus den Stadien zu entfernen.

Beim Prozess gegen den Flaschenwerfer hatte sich die Staatsanwältin für eine harte exemplarische Strafe ausgesprochen. "Null Risiko gibt es nicht, aber es gibt Null Toleranz", sagte Béatrice Moure.

Beim Nord-Derby zwischen Lens und Lille sowie beim Match Angers-Marseille hatte es in den vergangenen Monaten regelrechte Schlachten zwischen sich prügelnden Fans gegeben.

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