Methan-Bergunglück: Haftbefehle gegen Manager

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Von su mit dpa
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Methan-Bergunglück: Haftbefehle gegen Manager

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Nach dem schweren Unglück mit mehr als 50 Toten in einem Kohlebergwerk in Russland haben die Justizbehörden mehrere Haftbefehle gegen die für die Sicherheit Verantwortlichen erwirkt.

In Untersuchungshaft kamen der Direktor des Kohleschachts «Listwjaschnaja» im Westen Sibiriens, sein Stellvertreter und der Chef des betroffenen Schachtabschnitts sowie zwei leitende
Mitarbeiter der staatlichen Aufsichtsbehörde. Das teilten ein Gericht und die Staatsanwaltschaft in Kemerowo mit.

Den Männern wird vorgeworfen, für Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften und damit für den
Tod von Bergarbeitern und Rettungskräften verantwortlich zu sein.

In dem Bergwerk in dem Ort Belowo war es am Donnerstag zu einer Methangas-Explosion gekommen. Dabei starben 51 Menschen, darunter auch fünf Rettungskräfte, die sich auf die Suche nach den
Bergarbeitern begeben hatten.

Einsatzkräfte nahmen unterdessen die zeitweilig wegen Explosionsgefahr eingestellten Arbeiten zur Bergung der Toten wieder auf, so der Gouverneur von Kemerowo, Sergej
Ziwiljow (Nachrichtenkanal "Telegram"). «Wir müssen alle herausholen», sagte er.

Das Grubenunglück in Russland ist das schwerste seit mehr als zehn Jahren. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt. Sie werden in Krankenhäusern versorgt. Laut Zivilschutzministerium wurden
239 Arbeiter aus dem Schacht gerettet. Das Bergwerk liegt rund 3000 Kilometer östlich der Hauptstadt Moskau.

Nach Angaben von Ermittlern hatte sich in dem Schacht des Kusnezker Kohlebeckens (Kusbass) bereits seit Mitte Juni Methan in der Luft angesammelt. Dadurch sei ein explosives Gemisch entstanden, hieß es. Das leicht entzündliche Grubengas Methan wird durch die Arbeiten im Bergbau freigesetzt und sammelt sich bei schlechter Belüftung in den Schächten und Strecken unter Tage an. Die Arbeit in den russischen Kohlebergwerken, die auch Deutschland versorgen, gilt als lebensgefährlich.

su mit dpa

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