Historischer Machtwechsel? Oppositionskandidatin bei Präsidentenwahl in Honduras in Führung

Historischer Machtwechsel? Oppositionskandidatin bei Präsidentenwahl in Honduras in Führung
Copyright Moises Castillo/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Julika Herzog mit dpa
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Historischer Machtwechsel in Honduras? Die linke Oppositionskandidatin Xiomara Castro liegt laut erster Teilergebnisse bei der Präsidentenwahl klar in Führung.

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Historischer Machtwechsel in Honduras? Die linke Oppositionskandidatin Xiomara Castro liegt laut erster Teilergebnisse bei der Präsidentenwahl klar in Führung. Castro ist die Ehefrau des Ex-Präsidenten Manuel Zelaya, der 2009 aus dem Amt geputscht worden war.

Bei einem Sieg wäre die 62 Jahre alte Castro von der Partei Libre die erste Frau an der Staatsspitze von Honduras.

Castro erklärte sich in einer Rede zur Wahlsiegerin: " Wir werden eine neue Ära einleiten", sagte sie und weiter: "Wir werden in unserem Land eine Regierung der Versöhnung bilden, eine Regierung des Friedens und der Gerechtigkeit. Wir werden in ganz Honduras einen Prozess einleiten, um eine partizipative Demokratie, eine direkte Demokratie zu garantieren."

Nach Auszählung von etwas mehr als der Hälfte der Wahllokale kam sie auf mehr als 53 Prozent der Stimmen gegen ihren Hauptkonkurrenten Nasry Asfura. Der Kandidat der konservativen Regierungspartei Partido Nacional lag demnach bei knapp 34 Prozent.

Sollte sich Castros Sieg bestätigen, wäre für die regierende Nationalpartei nach zwölf Jahren an der Macht Schluss. Der amtierende Präsident Juan Orlando Hernández konnte nach zwei Amtszeiten in Folge nicht erneut antreten.

Die Wahlbeteiligung ist mit 68 % historisch. Vor vier Jahren, nach der Wiederwahl von Hernández 2017, hatte die Opposition der Regierung Wahlfälschung vorgeworfen. Auch internationale Beobachter stellten Unregelmäßigkeiten fest. Es kam zu Protesten mit mehr als 20 Toten.

Die jetzigen Wahlen verliefen ohne nennenswerte Zwischenfälle, aber in einem sehr angespannten Kontext.

Honduras leidet unter Armut, Korruption und Bandengewalt. In den vergangenen Jahren kam es zu einer massiven Auswanderungswelle in Richtung USA. 

Hernández' Bruder wurde vor wenigen Monaten in den USA wegen großangelegten Drogenhandels zu lebenslanger Haft verurteilt. Dem Präsidenten wird vorgeworfen, ebenfalls darin verwickelt gewesen zu sein - auch ihn könnte nach Ende seiner Amtszeit im Januar eine Anklage in den USA erwarten.

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