Prozess gegen "Epsteins beste Freundin" Ghislaine Maxwell beginnt

US-Staatsanwältin in New York zeigt auf Fahndungsfoto von Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell (Juli 2020)
US-Staatsanwältin in New York zeigt auf Fahndungsfoto von Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell (Juli 2020) Copyright AP Photo/John Minchillo
Von Euronews mit DPA /AFP
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Die 59-jährige Tochter des Medienmoguls Robert Maxwell sitzt seit Sommer 2020 in den USA in Haft und muss nach der auf sechs Wochen angesetzten Verhandlung mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen.

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Knapp eineinhalb Jahre nach ihrer Verhaftung startet  an diesem Montag der Prozess gegen die mutmaßliche Sexualstraftäerin Ghislaine Maxwell mit den Eröffnungsplädoyers.

Die Ex-Ppartnerin des verstorbenen Multimillionärs Jeffrey Epstein ist unter anderem wegen Verführung Minderjähriger zu illegalen Sexhandlungen und Meineid angeklagt.

Ihr wird vorgeworfen, junge Mädchen angeworben und ihrem langjährigen Lebensgefährten zugeführt zu haben. Maxwell hat alle Vorwürfe stets abgestritten. 

Zu dem Prozess gegen Epstein kam es nie. Erwar 2019 erhängt in seiner Gefängniszelle aufgefunden worden. Gerichtsmediziner kamen zu dem Schluss, dass er Suizid begangen hatte. 

Die 59-jährige Tochter des Medienmoguls Robert Maxwell sitzt seit Sommer 2020 in den USA in Haft und muss nach der auf sechs Wochen angesetzten Verhandlung mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen.  

Eine Mischung aus "Angestellter, bester Freundin und rechter Hand"

Maxwell kam Anfang der 90er-Jahre nach New York. Sie traf Jeffrey Epstein auf einer der zahlreichen Promi-Partys und soll damals zeitweise seine Freundin gewesen sein. Das Umfeld Epsteins beschrieb ihre Rolle in seinem Leben als eine Mischung aus "Angestellter, bester Freundin und rechter Hand".

Die brünette Frau, die auf den letzten Fotos auf dem Höhepunkt ihres Ruhmes elegant und lächelnd aussah, wird heute vom FBI und den Staatsanwälten als "Schurkin" beschrieben, die die Kunst der "Manipulation" pflegt.

Die mutmaßlichen Verbrechen an den damaligen Teenagern ab 14 Jahren fanden demnach in den Jahren von 1994 und 2004 in Epsteins Anwesen in New York, Palm Beach, Santa Fe und London statt. Schätzungen zufolge könnte des Verfahren bis in den Januar reichen.

"Ich habe keinerlei Verbrechen begangen"

Maxwells Verteidigung dagegen dürfte versuchen, ihre Mandantin von Epstein zu distanzieren, die Beziehung als weniger eng, ihn als missbräuchlich auch ihr gegenüber darzustellen. 

Wenn die in den vergangenen Wochen sorgfältig ausgewählten zwölf Juroren dieser Darstellung jedoch nicht folgen, drohen Maxwell viele Jahre im Gefängnis. 

Unter den Umständen in der Haft hatte sie bereits in den vergangenen mehr als 16 Monaten laut Darstellung ihrer Anwälte gelitten. 

Sie beschrieben, wie ihre Klientin schon um 3.45 morgens aufgeweckt wurde, um zu Anhörungen am Gericht in Manhattan gebracht zu werden, wie sie dort nicht genug zu essen bekommen habe und wegen ihrer Fußfesseln ins Auto habe krabbeln müssen. 

Vor Richterin Nathan sagte Maxwell bislang nicht viel. Doch das, was sie sagte, war eindeutig: "Ich habe keinerlei Verbrechen begangen".

Die Geschichte der mutmaßlichen Sexualverbrechen Epsteins hat in den USA längst monumentale Ausmaße angenommen: Im Zuge der vorgeworfenen Verbrechen fallen auch immer wieder die Namen von Prominenten der internationalen High Society - ja, sogar von Ex-Präsidenten und Prinzen. Und um Epsteins als Suizid eingestuften Tod 2019 in einer Gefängniszelle ranken sich teils krude Verschwörungstheorien.

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