Über 60 und nicht gegen Covid-19 geimpft? Griechenland führt 100 Euro Strafe ein - pro Monat

Ein älterer Mann läuft durch die Straßen von Athen mit einer Maske. In Griechenland werden derzeit mehr und mehr COVID-19-Todesfälle gemeldet.
Ein älterer Mann läuft durch die Straßen von Athen mit einer Maske. In Griechenland werden derzeit mehr und mehr COVID-19-Todesfälle gemeldet. Copyright Thanassis Stavrakis/AP
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Von Alexandra Leistner
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Die Regierung in Athen will einen Lockdown verhindern und Impfzahlen verbessern; Wer in Griechenland über 60 Jahre alt ist und sich nicht impfen lassen will, muss deshalb demnächst 100 Euro Strafe zahlen - pro Monat.

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Menschen, die in Griechenland leben, älter als 60 Jahre sind, müssen demnächst eine Geldstrafe von 100 Euro pro Monat zahlen, wenn sie sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Das hat die Regierung des Landes angekündigt.

Die Maßnahme wurde als Reaktion auf einen Anstieg der Fälle und das Auftauchen der Omikron-Variante getroffen. Die Regelung wird am 16. Januar in Kraft treten. Die Bußgelder sollen auf die Steuerrechnungen aufgeschlagen werden, wie Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Dienstag in einer Fernsehansprache sagte.

Mehr als 18.000 Menschen sind in Griechenland am Coronavirus und seinen Folgen gestorben, auch die Zahl der bestätigten Infektionen erreichte in dieser Woche einen Rekord. Expert:innen machen die niedrige Impfquote für die Entwicklung verantwortlich: Rund ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung des Landes ist nicht geimpft.

Im Sommer war die Impfpflicht für Mitarbeiter:innen des Gesundheitswesens und der Feuerwehr eingeführt worden. Wer sich nicht an die Vorschrift hält, wird auf unbestimmte Zeit ohne Bezahlung vom Dienst suspendiert.

Die Regierung hat neue Lockdowns zwar ausgeschlossen, zum Schutz des öffentlichen Gesundheitswesens müsse es aber strengere Beschränkungen für ältere Menschen geben, da die Intensivstationen landesweit nahezu ausgelastet sind.

"Die neue Omikron-Variante gibt uns Anlass zur Sorge und zeigt uns, dass wir wachsam sein müssen", sagte Mitsotakis.

"Leider haben von den 580.000 ungeimpften Mitbürger:innen über 60 Jahren nur 60.000 einen Termin für eine Impfung im November vereinbart", sagte er. "Aber es sind vor allem die über 60-Jährigen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen und dabei ihr Leben verlieren. Diese Todesfälle sind unnötig."

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