Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich: Extrem Rechte und Linke bringen sich in Stellung

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In Frankreich nimmt der Wahlkampf an Fahrt auf. Rechts und Links außen schießen scharf.

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In Frankreich nimmt der Präsidentschaftswahlkampf an Fahrt auf. Der rechtsextreme Publizist Eric Zemmour versammelte am Sonntag am Stadtrand von Paris laut Veranstaltern 13.000 Anhängerinnen und Anhänger bei seiner ersten offiziellen Wahlkampfveranstaltung. Zur Gegendemonstration kamen laut Veranstaltern rund 10.000 Menschen - laut Polizei waren es etwas mehr als 2000. 

Zemmours Auftritt fand unter großen Sicherheitsvorkehrungen statt. Der Ort war kurz zuvor kurzfristig geändert worden. Der 63-Jährige ist den Französinnen und Franzosen seit Jahren als provokanter Fernsehkommentator bekannt. Auch am Sonntag spielte sein Kernthema Migration eine große Rolle: "Ich will alle Illegalen, die sich auf unserem Boden aufhalten, zurückschicken. Ich will alle arbeitslosen Ausländer abschieben, wenn sie nach sechs Monaten keine Arbeit gefunden haben. Es gibt viele demokratische Länder, die das machen, warum nicht wir?"

Zemmour enthüllte auch den Namen seiner Partei, die "Reconquête" (Rückeroberung) heißen wird.

Mélenchon: "Frankreich ist nicht die extreme Rechte"

Kurz zuvor hielt der Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon in Paris ein Treffen mit rund 4000 Anhängerinnen und Anhängern ab. Das linke Urgestein wird in diesem Wahlkampf erstmals auf zwei extrem rechte GegnerInnen treffen: Zemmour und Marine Le Pen vom Rassemblement National. Mélenchon: "Wir sagen es noch einmal laut und deutlich: Frankreich ist nicht die extreme Rechte. Frankreich, das bedeutet Sozialversicherung, ein öffentliches Gesundheitswesen, Emanzipation, Bildung, Forschung."

Zudem versprach er eine soziales "Notfallgesetz": Krisengewinner würden viel zur Lösung der Krise bezahlen, Preise für Güter des täglichen Bedarfs eingefroren, der Mindestlohn und Sozialhilfe erhöht.

Konservative schicken erstmals Frau ins Rennen

Die sogenannte republikanische Rechte bestimmte am Samstag Valérie Pécresse zu ihrer Kandidatin. Die als gemäßigt geltende 54-Jährige setzte sich in einer internen Vorwahl der Partei "Les Republicains" gegen den Rechtsaußen Eric Ciotti durch und ist damit die erste Frau, die für die Konservativen antritt.

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