Lieferdienste sollen ihre Fahrer anstellen, so die EU-Kommission. Die Norm entspricht ziemlich genau der spanischen Gesetzgebung, die seit März in Kraft ist. Vier Millionen Arbeitnehmer in der EU würden von diesem neuen Gesetz profitieren. Lieferdienstriese Deliveroo hat Spanien verlassen.
Ohne Fahrer kein Pizzadienst, kein Uber und vieles mehr. Sie sind Voraussetzung für Internet-basierte Lieferdienste, die von oft globalen Plattformen dominiert werden. Sie sind Selbständige, werden von Auftrag zu Auftrag bezahlt. Gig Economy, das wirtschaftliche Risiko trägt allein der Fahrer.
Gig Economy - prekäre Selbständige
Nicht nur in Spanien haben sie für bessere Arbeitsbedingungen gekämpft, hier haben sie gewonnen. Per Gesetz sind digitale Plattformen jetzt gezwungen, ihnen Arbeitsverträge zu geben. Fahrer wie Fernando sind jetzt angestellt. Die EU-Kommission will dieses Gesetz jetzt auf rund 4 Millionen europäische Fahrer anwenden.
Spaniens Gesetz zur Absicherung von Lieferdienstfahrern ist Vorbild für eine neue, EU weite Gesetzgebung.
Vier Monate ist das Gesetz jetzt gültig in Spanien. Der internationale Branchenriese Deliveroo hat Konsequenzen gezogen. Das britische Unternehmen hat wegen der gestiegenen Kosten den Betrieb eingestellt. Plattformen mit ähnlichem Geschäftsmodell versuchen, sich anzupassen. Aber sie beschäftigen nur noch einen Bruchteil der früheren Belegschaft, zum Teil über Zeitarbeitsfirmen - das gleiche Spiel, nur unter anderem Namen. Gegner des Gesetzes finden sich auch unter jenen, den es eigentlich nutzen sollte:
Regulierung ist für die meisten Plattformen ein Schreckgespenst. Denn gerade läuft eine globale Konsolidierung, Millionen und Milliarden werden weltweit im Kampf um Marktanteile investiert.
Die Europäische Koalition der digitalen Lieferplattformen warnt, die spanischen Regelungen würden Kurieren, Restaurants und Kunden schaden. Trotzdem boomen die Lieferdienste in Spanien: Vier neue Unternehmen sind frisch auf dem spanischen Markt ... und alle stellen ihre Mitarbeiter an.