La Palma: Leben nach der Lava

Rund 7000 Menschen auf La Palma mussten ihre Wohnungen verlassen, viele von ihnen verloren ihr gesamtes Hab und Gut.
Rund 7000 Menschen auf La Palma mussten ihre Wohnungen verlassen, viele von ihnen verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Copyright AFP
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Von Euronews mit AFP. dpa
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Mehr als drei Monate hatte der Vulkan auf Palma Lava und Asche gespuckt. Rund 7.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Viele haben ihr Hab und Gut verloren. Doch es gibt Optimismus und Pläne für eine nachhaltige Zukunft.

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Es ist ruhig geworden auf der Vulkan-Insel La Palma. Keine donnernden Explosionen mehr, keine Lava oder Asche. Die Fernsehteams auf der Suche nach spektakulären Bildern sind abgezogen. Für die Menschen vor Ort geht das Leben unter schwierigen Umständen weiter.

Auch das von Roselio González und seiner Familie. Ihr Haus war 600 Meter vom Vulkan entfernt. Nun ist die Familie auf verschiedene Notunterkünfte verstreut. Der 49-Jährige bleibt optimistisch: "Es bringt nichts, etwas nachzutrauern, das nicht mehr da ist. Wir müssen es anpacken und weitermachen. Und wenn wir bei null anfangen müssen, dann ist das eben so. Meine Eltern haben es geschafft ein Haus zu bauen, als es noch gar keine Straße gab, um dort hinzukommen. Dann kann ich das auch."

Schäden von fast 850 Mio. Euro – auch in der Landwirtschaft

Seit Beginn des Vulkanausbruchs im September hat die Lava fast 2.900 Wohnhäuser und andere Gebäude zerstört. Mehr als 7.000 Bewohner mussten in Sicherheit gebracht werden. Auch Felder mit Früchten wurden zerstört. So auch die Äcker von Landwirt Víctor Manuel Bonilla. Der 50-Jährige ist betrübt: "Kurzfristig ist es ein kompletter Ruin. Die Behörden bieten keine Lösungen. Ich muss meine Familie retten, ich muss jeden Tag einen Teller mit Essen nach Hause bringen."

Der größte Vulkanausbruch auf La Palma seit Beginn der Datenaufzeichnung hat nach Angaben der Regionalregierung einen Schaden von fast 850 Millionen Euro hinterlassen. Todesopfer gab es nicht zu beklagen. Doch die Menschen müssen das Erlebte verarbeiten, berichtet Psychologin Estefanía Martín Sánchez. Jeder brauche eine gewisse Zeit, um es zu überwinden, sagt sie. "Wenn der Nachbar von nebenan bereits ein Stück Land sucht und versucht, bei null anzufangen, sind Sie vielleicht noch in einer anderen Phase und noch nicht so weit."

Pläne für eine nachhaltige Zukunft

Der Staat hat umfangreiche Hilfen für die schwer getroffene Insel auf den Weg gebracht, unter anderem für die Landwirtschaft. Und wenn es nach der Vereinigung der Vulkan-Geschädigten geht, soll südlich von der Ortschaft La Mancha eine neue ökologische und nachhaltige Stadt "Cumbre Nueva" entstehen.

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