Litauen schränkt Bewegungsfreiheit von Migranten ein

Bei ihrer Flucht durch Osteuropa sind Migranten oft auf freiwillige Helfer angewiesen.
Bei ihrer Flucht durch Osteuropa sind Migranten oft auf freiwillige Helfer angewiesen. Copyright Oksana Manchuk/BelTA via AP
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Der baltische Staat macht mit einem rigiden Vorgehen an der Grenze und verschärften Gesetzen Flüchtlingen das Leben schwer.

WERBUNG

Ein Wald in Litauen in der Nähe der Grenze zu Belarus. Sicherheitskräfte stellen vier Männer aus Pakistan. Sie haben offenbar bei klirrender Kälte die Grenze passiert und wollen um Asyl bitten. Auch eine Gruppe freiwilliger Helfer ist vor Ort. Sie hatten bereits zuvor Kontakt zu den Migranten und befürchten, dass die Menschen nach Belarus zurückgedrängt werden.

Eine der Helferinnen ist Agne Rasciute. Sie berichtet, dass die Menschen gesundheitlich stark angeschlagen waren. "Sie froren. Deshalb gaben wir ihnen ein Zelt, halfen beim Aufbau und halfen ihnen auch, sich wärmende und trockene Kleidung anzuziehen, denn ihre Hände zitterten." Dann seien sie einfach gegangen, weil die Migranten in Litauen um Asyl bitten wollten.

Neues Gesetz schränkt Bewegungsfreiheit von Migranten ein

Litauen steht wegen seines Umgangs mit Geflüchteten in der Kritik. Am Donnerstag hatte das Parlament ein Gesetz verabschiedet, das darauf abzielt, die Bewegungsfreiheit von Migranten für bis zu einem Jahr einzuschränken. Der Vorsitzende im parlamentarischen Verteidigungsausschuss verteidigt das Vorgehen: "Diese Änderungen sind notwendig, um sicherzustellen, dass es keine Sogwirkung für illegale Migration gibt. Im Wesentlichen geht es darum, dass die Migranten nicht denken, sie könnten ankommen, ein halbes Jahr warten und dann nach Deutschland weiterziehen."

In den vergangenen Monaten kamen tausende Migranten über Belarus an die EU-Außengrenzen zu Polen, Litauen und Lettland. Dort müssen viele Flüchtlinge unter erbärmlichen Bedingungen campieren, weil sie von den EU-Staaten abgewiesen werden. Die EU wirft dem belarussischen Machthaber Lukaschenko vor, die Menschen gezielt an die EU-Außengrenzen zu schleusen.

Weitere Quellen • LRT

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Nach Tagen auf See: "Ocean Viking" legt mit über 240 Migranten in Sizilien an

Eine moderne Weihnachtsgeschichte: Familie in Warschau nimmt afghanischen Migranten auf

Angriff auf Leonid Wolkow: Russland ordnete Attacke wahrscheinlich an