Emotionale Weihnachtsansprache: Queen (95) spricht über Verlust von Prinz Philip

Emotionale Weihnachtsansprache: Queen (95) spricht über Verlust von Prinz Philip
Copyright Victoria Jones/AP
Copyright Victoria Jones/AP
Von Euronews mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Es sind die ersten Festtage ohne ihren Mann Prinz Philip. Und so gibt die Queen in ihrem Weihnachtsgruß ungewohnt tiefe Einblicke in ihr Seelenleben.

WERBUNG

Die Queen feiert ihre ersten Festtage ohne Gemahl Prinz Philip. Doch trotz Trauer und Pandemie blickt die 95-Jährige in ihrer Weihnachtsansprache hoffnungsvoll in die Zukunft.

Queen: Hommage an ihren "geliebten Philip"

"I wish you all a very happy Christmas": Die britische Königin Elizabeth II. (95) hat sich bei ihrer Weihnachtsansprache in diesem Jahr gewohnt optimistisch gezeigt - und tiefe Einblicke in ihr Seelenleben gegeben.

Im Zentrum der Rede stand das Andenken an ihren gestorbenen Mann Prinz Philip. Gleichzeitig festigte sie ihre Rolle als moralischer Kompass für die Briten bei den großen Themen Pandemie und Klimawandel.

"Obwohl es für viele eine Zeit großer Freude und Fröhlichkeit ist, kann Weihnachten schwer sein für diejenigen, die geliebte Menschen verloren haben", sagte die Queen in der am Weihnachtstag ausgestrahlten Ansprache, und fügte hinzu: "Besonders in diesem Jahr verstehe ich, warum."

Der Prinzgemahl war im April im Alter von 99 Jahren gestorben. Sie habe in den Monaten danach großen Trost gezogen aus der Wärme und der Zuneigung vieler Würdigungen zu Leben und Arbeit "meines geliebten Philips", sagte die Queen bei ihrer Ansprache im festlich geschmückten White Drawing Room von Schloss Windsor.

Neben ihr auf einem Tisch war ein Foto zu sehen, das die beiden bei ihrer diamantenen Hochzeit 2007 zeigte. Die Königin, im leuchtend roten Kleid, hatte zur Weihnachtsansprache dieselbe Brosche angelegt wie damals - sie trug sie schon bei ihren Flitterwochen im Jahr 1947.

Sein Pflichtbewusstsein, seine intellektuelle Neugier und Fähigkeit, an jeder Situation Spaß zu finden, seien alle unbezähmbar gewesen, sagte die Queen über ihren Mann. Das Aufblitzen dieses "schelmischen und interessierten" Funkens sei "bis zum Ende so hell gewesen, wie als ich ihn zum ersten Mal sah".

Philip würde sich wünschen, dass seine Familie Weihnachten genieße, sagte die Monarchin. Doch aufgrund der Pandemie könne auch in diesem Jahr nicht wie gewohnt gefeiert werden. Umso wichtiger seien die kleinen Dinge und Rituale wie das Christbaumschmücken.

Weihnachten im Corona-Modus

Die Königin, die in den vergangenen Monaten selbst mit gesundheitlichen Problemen kämpfen musste, hatte angesichts des drastischen Anstiegs an Infektionen mit der Omikron-Variante in Großbritannien ihre Weihnachtspläne drastisch gekürzt. Das, obwohl die Regierung vor verpflichtenden Einschränkungen für die Festtage abgesehen hatte.

Für das kommende Jahr zeige sie sich aber optimistisch: Schon in sechs Wochen wolle sie das 70-Jahr-Jubiläum ihrer Thronbesteigung feiern. "Ich hoffe, dass es eine Gelegenheit wird für Menschen überall, einen Sinn von Gemeinschaft zu genießen (...)", sagte die Monarchin.

Steinmeier dankt der "großen, oft stillen Mehrheit«"

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier rief in seinem Weihnachtsgruß zum Zusammenhalt auf. Angesichts der Corona-Krise dankte er der „großen, oft stillen Mehrheit im Land“, die umsichtig und verantwortungsvoll mit der Gefahr des Virus umgehe und appellierte an die Vernunft aller.

Steinmeier mahnte vor dem Hintergrund von Auseinandersetzungen über die Corona-Politik: "In der Demokratie müssen wir nicht alle einer Meinung sein. Aber bitte denken wir daran: Wir sind ein Land! Wir müssen uns auch nach der Pandemie noch in die Augen schauen können. Und wir wollen auch nach der Pandemie noch miteinander leben."

Natürlich gebe es Streit, Unsicherheiten und Ängste. Sie auszusprechen, daran werde niemand gehindert, sagte der Bundespräsident. "Entscheidend ist, wie wir darüber sprechen - in der Familie, im Freundeskreis, in der Öffentlichkeit. Wir spüren: Nach zwei Jahren macht sich Frust breit, Gereiztheit, Entfremdung und leider auch offene Aggression."

Die Bidens mit tierischer Unterstützung

US-Präsident Joe Biden und die First Lady Jill Biden, wünschten gemeinsam mit ihrem 16 Wochen alten Welpen Commander Soldatinnen und Soldaten im Ausland frohe Weihnachten.

"Sie sind das solide stählerne Rückgrat der Nation. Sie sind wirklich immer wachsam, immer bereit, wenn die Pflicht ruft, 365 Tage im Jahr, und auch während der Weihnachtszeit", so Joe Biden. "Während wir für den Frieden beten und Freude und frohe Botschaften verbreiten, schauen wir auch auf die Hoffnung auf ein mögliches besseres Jahr und sind dankbar für alles, was wir haben."

Weihnachtsanrufer beleiden Biden

Gemeinsam mit seiner Frau Jill nahm Biden im Weißen Haus beim sogenannten Weihnachtsmann-Radar auch Anrufe von Kindern und ihren Eltern entgegen, bei denen diese die aktuelle Position des Weihnachtsmanns erfragen. Ein Vater verabschiedete sich mit dem Satz "Let's go Brandon" (wörtlich übersetzt: "Auf geht's Brandon").

Der Satz ist laut US-Medien zu einem Schlachtruf für einige Konservative und Anhänger von Ex-US-Präsident Donald Trump geworden. Er stehe für eine vulgäre Beleidigung Bidens. Biden schien sich dessen nicht bewusst zu sein und antwortete dem Anrufer: "Let's go Brandon, I agree." ("Los geht's Brandon, ich stimme zu."). Das Weiße Haus äußerte sich zunächst nicht.

Den Berichten zufolge geht der Satz auf ein Nascar-Autorennen im Oktober zurück. Bei einem Interview mit dem Sieger des Rennens, Brandon Brown, habe die TV-Reporterin auf die Sprechchöre von der Tribüne im Hintergrund verwiesen: "Sie können die Sprechchöre aus der Menge hören, 'Auf geht's Brandon!'." Die Menge habe allerdings "Fuck Joe Biden" skandiert. Das Video des Interviews habe sich daraufhin im Internet verbreitet.

WERBUNG

Den sogenannten Santa-Tracker gibt es seit Jahrzehnten. Freiwillige betrieben dabei den Dienst des Nordamerikanischen Luft- und Weltraum-Verteidigungskommandos (NORAD), mit dem der Flug von "Santa Claus" um die Welt auf Radarschirmen verfolgt wird. Traditionell hilft die jeweilige Präsidentenfamilie bei der Annahme der vielen - meist höflichen und liebevollen - Anrufe. Der Flug des mit Geschenken beladenen Schlittens kann auch online verfolgt werden.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Royals in der Westminster Abbey: Trauerfeier für Prinz Philip

Partys vor Prinz Philips Beisetzung: Johnsons Kampfansage an "Saufkultur"

Verdacht auf russische Spionage: Zwei Männer in Deutschland festgenommen