Neue Strategie gegen Covid-19 und Omikron: Südafrika gibt Quarantäne und Kontaktnachverfolgung auf

Warten auf die Impfung gegen Covid-19 in Südafrika
Warten auf die Impfung gegen Covid-19 in Südafrika Copyright Jerome Delay/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
Von Euronews mit AFP, AP
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Die südafrikanische Gesundheitsbehörde will mit dem neuen Konzept offenbar auch verhindern, dass zu viele Beschäftigte der Krankenhäuser zu lange ausfallen.

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In Südafrika müssen Menschen, die Kontaktpersonen sind oder sich mit dem Coronavirus infiziert haben, nicht mehr in Quarantäne. Diese gilt aber weiterhin für Coronavirus-Ausbrüche in Pflegeheimen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen oder sogenanne Cluster sowie fur Erkrankte mit Symptomen. Wer an Fieber, Husten oder Geschmacksverlust leidet, soll sich weiterhin acht Tage in Isolation begeben, braucht aber keinen negativen Test, um zur Arbeit zurückzukehren.

"Die bisherigen Eindämmungsstrategien sind nicht mehr angemessen - die einzige praktikable Strategie ist die Milderung der Folgen. (...) Dies gilt insbesondere für die neueren ansteckenderen Varianten wie Omikron", erklärte der Generaldirektor im Gesundheitsministerium, Sandile Buthelezi, in einer Mitteilung. Nach Angaben aus Südafrika mussten in der Omikron-Welle etwa 5 Prozent der Infizierten ins Krankenhaus. 

An diesem 25. Dezember meldet das Gesundheitsministerium 5.604 Neuinfektionen und 41 Todesfälle durch Covid-19 in 24 Stunden. Die 7-Tage-Inzidenz ist auf unter 200 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner gesunken.

Auch das sogenannte Contact-tracing, die Kontaktnachverfolgung von Personen, die möglicherweise mit Covid-19 in Kontakt gekommen sind, ist in Südafrika laut Gesundheitsministerium nicht mehr erforderlich.

"Die Quarantäne war für die Behörden und für die Gesellschaft kostspielig, da viele Menschen ihrer Arbeit fernbleiben und somit ihr Einkommen verlieren und Kinder nicht zur Schule gehen können", heißt es in dem Rundschreiben des Gesundheitsministeriums.

"Alle Kontaktpersonen müssen weiterhin ihren normalen Pflichten nachgehen, wobei sie verstärkt auf frühe Anzeichen achten sollten (durch tägliche Temperaturkontrolle und Überwachung der Symptome). Wenn sie Symptome haben, sollten sie getestet und je nach Schweregrad der Symptome behandelt werden".

Durch die neue Strategie soll sichergestellt werden, dass das Gesundheitssystem weiterhin funktioniert - auch wenn es viele Infizierte unter den Beschäftigten gibt. Wie in vielen anderen Teilen der Welt waren in Südafrika viele Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte krankheitsbedingt ausgefallen. Eine oder einer von 5 Beschäftigten im Gesundheitsbereich hat sich seit Beginn der Pandemie angesteckt.

Buthelezi sagte, dass sich auch die Tests derzeit auf diejenigen konzentrieren sollten, die Symptome zeigen, während die meisten Infizierten, gar keine Symptome haben.

Dennoch werden die Bewohnerinnen und Bewohner aufgefordert, die Coronaregeln weiterhin zu beachten. Und Südafrika hat mit Booster-Impfungen begonnen.

Die Regierung schätzt, dass sich 60 bis 70 Prozent der Menschen in Südafrika bereits mit dem Coronavirus infiziert haben. Vollständig geimpft sind etwa 42 Prozent.

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