In Dänemark shoppen, daheim böllern: So umgehen Deutsche das Verkaufsverbot

Feuerwerk über dem Brandenburger Tor zu Silvester 2020
Feuerwerk über dem Brandenburger Tor zu Silvester 2020 Copyright AP Photo/Michael Sohn
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Von Euronews mit EBU / DR
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Alte Vorräte und im Ausland erstandene Kracher dürfen vielerorts gezündet werden. Dies erklärt den Ansturm auf Feuerwerksanbieter in Nachbarländern. Beispielsweise im dänischen Sønderborg, nahe der dänisch-deutschen Grenze.

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Sorgloses Ballern wird es auch diesmal nicht zu Silvester in Deutschland geben. Wegen der Ausbreitung von Omikron gilt erneut ein bundesweites Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern.

Ein generelles Böllerverbot bedeutet das allerdings nicht. Alte Vorräte und im Ausland erstandene Kracher dürfen vielerorts gezündet werden. Dies erklärt den Ansturm auf Feuerwerksanbieter in Nachbarländern. Beispielsweise im dänischen Sønderborg, nahe der dänisch-deutschen Grenze.

Der Betreiber bestätigt: Feuerwerksverkäufer in Südjütland freuen sich seit Tagen über die deutschen Kunden. In seinem Laden machten sie mehr als 65 Prozent der Kundschaft aus. "Sie kommen aus Hamburg, Hannover, Bremen, Rostock, Düsseldorf."

Eine ältere Kundin aus Kiel zeigt ihre Ausbeute: "Knallkugeln, Knallerbsen", und fügt ein bisschen verschämt hinzu: "Ja, man darf ja nicht kaufen, aber man darf knallen. Hier darf man aber kaufen. Und das dann da knallen. (Sie lacht) Und deswegen sind wir hier."

Ein reichlich bepackter Mann aus Rendsburg erklärt seine Strategie: "Ich habe für meine Familie mitbestellt, vorbestellt, ein paar Raketen, ein paar Vulkane, so was dann für 3000 oder 4000 Kronen (umgerechnet zwischen 400 und 500 Euro)".

Eine andere Kundin, ebenfalls aus Rendsburg, meint: "Wir wollen gern Silvester feiern, wie wir das immer machen. Im letzten Jahr ging das schon nicht. Deshalb sind wir froh, dass es diesmal geht. Es ist ja so eine Gesetzeslücke, wir dürfen es in Deutschland nicht kaufen, aber es trotzdem abbrennen."

Der dringende Appell von Medizinern, das Knallen mit Rücksicht auf überfüllte Intensivstationen in diesem Jahr lieber freiwillig sein zu lassen, wird wohl nicht von allen gehört.

Eine Familie hat gemeinsam geshoppt, belädt den Kofferraum mit vollen Tüten. Ihr Wunsch: "Frohes neues Jahr Ihnen allen!"

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