Mysteriöser Covid-19-Ausbruch auf einer Antarktis-Forschungsstation

In der Antarktis - Symbolbild
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Von Euronews mit Le Soir Mag
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Zahlreiche Forscherinnen und Forscher auf der entlegenen belgischen Forschungsstation Princess Elisabeth in der Antarktis haben sich mit dem Coronavirus infiziert.

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Noch bis zum 12. Januar sind die 25 Forscherinnen und Forscher auf der belgischen Polarstation Princess Elisabeth in der Antarktis in Quarantäne - fünf weitere sind zur Zeit auf einer Expedition. Zwei Drittel des Teams haben sich mit dem Coronavirus infiziert, wie LE SOIR MAG berichtet.

Zuerst war am 14. Dezember ein Fall von Covid-19 unter den komplett geimpften Personen bemerkt worden, die eine Woche zuvor in der Antarktis angekommen waren. Diese Person wurde sofort isoliert, doch offenbar hatte sie schon andere Teammitglieder angesteckt. Am 23. Dezember wurden drei Forscherinnen und Forscher - die Anfang Dezember angekommen waren - per Flugzeug von der Princess Elisabeth Antarctica evakuiert.

Omikron offenbar trotz strenger Regeln eingeschleppt

Offenbar handelt es sich bei dem Cluster auf der Antarktis um Fälle der Omikron-Variante, da die neu angekommenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zuvor in Südafrika waren. Dort sind etwa 99 Prozent der Coronavirus-Infektionen Fälle von Omikron.

Aber wie Pierre De Vuyst in LE SOIR berichtet, mussten sich alle Forscherinnen und Forscher zwei Stunden vor der Abreise nach Südafrika einem PCR-Test in Belgien unterziehen. Es folgte ein weiterer PCR-Test fünf Tage nach der Ankunft in Kapstadt, aber auch zehn Tage Quarantäne. Ein weiterer Test wurde bei der Abreise von Kapstadt gemacht und noch ein PCR-Test fünf Tage nach der Ankunft in der Antarktis.

Die ersten Corona-Fälle auf dem Kontinent Antarktis hatte es schon vor mehr als einem Jahr - im Dezember 2020 gegeben.

Bisher ist auf der Prinzessin Elisabeth Antarctica niemand schwer an Covid-19 erkrankt - und unter den Personen, die sich in der Antarktis aufhalten sind zwei ausgebildete Notfallmediziner:innen.

"Die Situation ist nicht dramatisch", sagte Joseph Cheek, ein Projektleiter der International Polar Foundation, im Gespräch mit der BBC.

"Es ist zwar unangenehm, dass einige Mitarbeiter, die sich mit dem Virus angesteckt haben, unter Quarantäne gestellt werden mussten, aber es hat unsere Arbeit auf der Station insgesamt nicht wesentlich beeinträchtigt. Allen vor Ort wurde angeboten, am 12. Januar mit einem geplanten Flug abzureisen. Sie haben jedoch alle den Wunsch geäußert, zu bleiben und ihre Arbeit fortzusetzen."

Auf der Princess Elisabeth Antarctica, der laut Angaben der Internetseite "ersten emissionsfreien Polarforschungsstation der Welt", wird in einer wenig erforschten Umgebung in der Nähe des Sør Rondane-Gebirges auch ein Elektrofahrzeug für Extremwetter getestet.

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