Ein Wissenschaftler auf Zypern hat eine Hybridform der Delta und der Omikron-Variante des Coronavirus entdeckt. Der Fund gehe nicht auf einen Fehler im Labor zurück, verteidigte der Forscher seine Entdeckung.
Ein zypriotischer Forscher hat seine Entdeckung einer Hybridform zwischen der Delta- und der Omikron-Variante gegenüber kritischen Stimmen verteidigt.
Es handle sich nicht wie von einigen Seiten behauptet um einen Laborfehler oder eine Laborkontamination. Vielmehr hätten mehrere Sequenzierungen zu den Ergebnissen geführt, die in unterschiedlichen Ländern durchgeführt wurden. Mindestens eine Probe stamme demnach aus Israel so, Dr. Leonidos Kostrikis, Professor für Biowissenschaften an der Universität von Zypern, gegenüber Bloomberg.
Den Hybridnamen "Deltacron" (deutsch Deltakron) gab das Forscherteam der neuen Mutation weil die neue sie sowohl Proteinstrukturen von Delta als auch von Omikron aufweise, es handelt sich aber nicht um eine offizielle Bezeichnung. Bisher sind demnach 25 Infektionen mit dem neuen Typ bekannt.
Wie gefährlich ist Deltacron?
Wissenschaftler:innen weisen darauf hin, dass sich das Coronavirus ständig verändert. Zuletzt war in Frankreich eine Version aufgetaucht, die sich offenbar bisher nicht durchgesetzt hat. Die in Europa mehr und mehr dominante Variante ist derzeit Omikron, die als besonders ansteckend gilt.
Welche Eigenschaften der beiden derzeit zirkulierenden Varianten von Sars-CoV-2 die neue Form hat, ist bisher nicht klar. Auch nicht, wie schlimm die Infektion verläuft oder ob Impfungen gegen sie schützen.
Allerdings fanden die zypriotischen Forscher:innen mehr Infizierte mit Deltakron, die im Krankenhaus behandelt wurden, als Menschen mit der Variante außerhalb von Kliniken.
Auch der Professor Kostrikis glaubt Medienberichten zufolge nicht, dass sich Deltakron gegen Omikron durchsetzen wird. Auch Zyperns Gesundheitsminister Michael Hadjipantela sagte am Wochenende, Deltacron sei kein Grund zur Sorge, wie Medien aus Zypern berichten.
"Ziemlich eindeutig Kontamination"
Nach ersten Berichten über die in Zypern gefundene Mischvariante gab es Spekulationen, wonach die Ergebnisse die Folge einer Laborkontamination sein könnten. In einer E-Mail an Bloomberg schrieb Kostrikis darauf, dass die von ihm identifizierten Fälle "auf einen evolutionären Druck auf einen Stamm hinweisen, diese Mutationen zu erwerben, und nicht auf ein einzelnes Rekombinationsereignis".
Tom Peacock, der das Coronavirus in Bermingham erforscht, hatte am Samstag auf Twitter geschrieben, dass es sich wahrscheinlich um Kontamination handle bei dem Fund.
"Die zypriotischen "Deltacron"-Sequenzen, über die mehrere große Medien berichtet haben, scheinen eindeutig eine Kontamination zu sein - sie lassen sich nicht in einem phylogenetischen Baum zusammenfassen und enthalten ein ganzes Artic-Primer-Sequenzierungsamplikon von Omicron in einem ansonsten deltanischen Rückgrat."