Begräbnis von David Sassoli in Rom - Italienische Politik um Geschlossenheit bemüht

Letzte Ehre für David Sassoli.
Letzte Ehre für David Sassoli. Copyright Gregorio Borgia/ Associated Press
Von euronews
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Der EU-Parlamentspräsident wurde mit einem Staatsbegräbnis beigesetzt. Sein Tod hat Einfluss auf die Rhetorik zur bevorstehenden Präsidentenwahl.

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In Rom haben SpitzenpolitikerInnen aus Italien und Europa mit einem Staatsbegräbnis Abschied vom verstorbenen EU-Parlamentspräsidenten David Sassoli genommen. Der 65-Jährige war in der Nacht zum Dienstag nach Krankheit verstorben. In Italien ist sein Tod auch Anlass, über den Zustand der europäischen Ideale in der Politik nachzudenken.

"Er war ein großer Präsident, weil er sich für Menschen in Not eingesetzt hat", so Piero Fassino von der "Partito Democratico". "Ich erinnere an seinen entschlossenen Einsatz für die Aufnahme von Migranten und wie er für ein offenes Europa gekämpft hat, gegen diejenigen, die es hinter Mauern und Stacheldraht abriegeln wollen."

Sorgt Sassolis Tod für Geschlossenheit?

Sassolis Tod könnte auch Auswirkungen auf die Wahl des Präsidenten am 24. Januar haben, so unser Reporter in Rom, Sergio Cantone: "Die Trauer hat dafür gesorgt, dass in der italienischen Politik über das Maß, dass der Anlass verlangt, hinaus, Platz für Europafreundlichkeit und Nüchternheit geschaffen wurde und vor allem, dass es, was die Wahl eines neuen Staatsoberhauptes angeht, gemeinsame Ansichten gibt."

Dazu Gianni Letta von der "Forza Italia", enger Berater des ehemaligen Regierungschefs Silvio Berlusconi: "Diejenigen, die die Pflicht haben, den neuen Präsidenten der Republik zu wählen, müssen sich vor allem von einer ruhigen Atmosphäre mit einem fürsorglichen Blick auf das Allgemeinwohl leiten lassen. Ich hoffe, dass sich alles in einem moderaten und harmonischen Umfeld abspielen wird."

Der Staatspräsident wird in Italien von den Abgeordneten, SenatorInnen und VertreterInnen der 20 Regionen des Landes gewählt. Als mögliche Nachfolger für Amtsinhaber Sergio Matarella gelten Regierungschef Mario Draghi oder Berlusconi.

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