Preisstopp bei 6 Grundnahrungsmitteln - Regierung Orban sperrt Inflation weg

©
© Copyright Euronews Budapest
Copyright Euronews Budapest
Von Studio Budapest, su
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Preisstopp bei 6 Grundnahrungsmitteln - Regierung Orban sperrt Inflation weg

WERBUNG

Zwei Monate vor den Wahlen in Ungarn will die Regierung von Viktor Orban der Inflation bei Lebensmitteln auf unkonventionelle Weise beikommen: Die Preise von sechs Grundnahrungsmitteln sollen eingefroren werden. Ungarns Zentralbank hatte im Dezember prognostiziert, dass die Lebensmittelpreise im nächsten Jahr um 6,9 % steigen könnten, fast doppelt so stark wie der offizielle Anstieg von 3,5 % im Jahr 2021.

Kristallzucker, Weizenmehl, Sonnenblumenkernöl, 2,8% Milch, Schweinekeulen und Hähnchenbrust/ Hähnchenschwanz müssen ab Februar wieder ausgezeichnet werden wie gut drei Monate zuvor.

Viktor Orbán, Ungarns Ministerpräsident:

"Damit werden die Preise dieser sechs Produkte wieder auf das Niveau vom 15. Oktober letzten Jahres gebracht. Das muss in allen Läden passieren und sie werden ab dem 1. Februar zu diesem Preis erhältlich sein."

András Gáspár András, Chefredakteur der Webseite Privátbankár.hu:

“Bei den Preisen der Produkte in unserem Warenkorb sehen wir, dass der Preisunterschied zwischen den Preisen im Oktober und Januar ungefähr zwischen 4 und 20 Prozent betragen könnte, aber es gibt auch einige Produkte, besonders Hähnchenbrust, die billiger sein werden als im Oktober, laut unserer aktuellen Umfrage.”

Könnte sein, dass die Hersteller künftig mehr dieser Waren exportieren, fürchten Experten. Die Zeche zahlen die Verbraucher, meint der Chef eines Wirtschaftsforschungsinstituts.

László Molnár, CEO GKI Gazdaságkutató Zrt. Wirtschaftsforschungsinstitut: 

"Wenn sie das im Moment nicht auf andere Weise vom Hersteller bekommen können, zahlt der Verbraucher die zusätzlichen Kosten dafür. Alle Produkte werden etwas teurer sein, als sie es sonst gewesen wären, aber die Steigerungsrate insgesamt ist so hoch, dass Sie es wahrscheinlich nicht einmal bemerken."

Péter Márki-Zay, gemeinsamer Kandidat der ungarischen Opposition für das Amt des Ministerpräsidenten:

"Eine Inflationsrate von 7, fast 10 Prozent jetzt – die manipulierten Inflationszahlen spiegeln nicht wider, was Sie fühlen, wenn Sie in den Laden gehen. Das kriegt man so nicht in den Griff. Das ist, als würde man mit einem Skistock eine Flut stoppen wollen. Diese Initiative ist völlig unprofessionell und ein Eingeständnis des Versagens von 12 Jahren Regierung Orbán."

Studio Budapest, su

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Folge der Pandemie - was Sie über die Inflation wissen sollten

Wahl der Superlative in Indien: 970 Millionen Menschen wählen neuen Regierungschef

Demonstrationen in Indien gegen Verhaftung von Oppositionsführer